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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Digitale Transformation verbindet: Entwicklung eines transdisziplinären Curriculums „Digital Health“ an der Universitätsmedizin Rostock

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bernd F.M. Romeike - Universitätsmedizin Rostock, Studiendekanat, Medizindidaktik, Rostock, Deutschland
  • Leonie Maier - Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
  • Jan-Hendrik Lenz - Universitätsmedizin Rostock, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Rostock, Deutschland
  • Johann-Christian Põder - Universität Rostock, Technikethik und Medizinethik, Theologische Fakultät, Rostock, Deutschland
  • Benedict Gross - Klinikum der Universität München, LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM), München, Deutschland
  • Juliane Kröplin - Universitätsmedizin Rostock, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Rostock, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-09-04

doi: 10.3205/23gma051, urn:nbn:de:0183-23gma0518

Published: September 11, 2023

© 2023 Romeike et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Seit wenigen Jahren wird an medizinischen Fakultäten Digital Health gelehrt [1], [2]. Insgesamt ist die Vermittlung digitaler Kompetenzen in der medizinischen Aus- und Weiterbildung jedoch weiterhin unterrepräsentiert [3]. Wie bereiten wir aber Studierende aller Fakultäten auf die Integration von digital transformierten Technologien im Gesundheitssystem vor? Welche Besonderheiten ergeben sich aus einer transdisziplinären Entwicklung und Durchführung des Curriculum „Digital Health“ (CDH)?

Methoden: Experten aus den Bereichen Zahn- und Humanmedizin, Medizindidaktik, Informatik, Betriebswirtschaft, Recht, Philosophie und Ethik haben existierende Angebote und Literatur zur digitalen Transformation der Medizin gesichtet und daraus transdisziplinäre Lernziele abgeleitet. Digitale Kompetenzen der Teilnehmenden wurden initial mit einem Prä-Post-Test untersucht. Lernziele wurden Lehrveranstaltungen eines Wahlpflichtfachs (WPF) zugeordnet, wobei auch Gastvorträge der Experten aus o.g. Bereichen integriert wurden. Das WPF stand Studierenden aller Fakultäten der Universität Rostock offen. Eine Besonderheit war, dass Studierende Roboter bauen und programmieren konnten, um Berührungsängste abzubauen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Schließlich wurden die Zufriedenheit und Bedürfnisse der Studierenden evaluiert.

Ergebnisse: Das neue Curriculum stieß bereits bei der ersten Durchführung auf ein großes Interesse bei Studierenden der Humanmedizin, Zahnmedizin, Medizinischen Biotechnologie und Informatik. Die folgenden Themen wurden vermittelt: Augmented/Mixed/Virtual Reality, Simulationstraining, Big Data/Künstliche Intelligenz, Recht mit Datenschutz und Datensicherheit, Digital Leadership, Digitale Transformation des Lernens, Ethik, New Work, Telemedizin, Digitale Transformation der Kommunikation im Gesundheitswesen, Digitales Qualitäts-/Fehlermanagement sowie Robotik mit praktischen Übungen. Im Januar 2023 hatten wir aus gegebenem Anlass bereits eine Unterrichtseinheit „Conversational AI: ChatGPT und Co“ durchgeführt.

Der Prä-Post-Test-Vergleich zeigte einen guten Wissenszuwachs der Teilnehmenden.

In der Evaluation lobten die Studierenden insbesondere die Möglichkeit, transdisziplinär zusammenzuarbeiten und mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen kritisch zu diskutieren.

Diskussion: Die transdisziplinäre Unterrichtung eines Curriculums „Digital Health“ berücksichtigt Perspektiven und Fähigkeiten aus ganz unterschiedlichen Disziplinen. Dies ermöglicht gegenüber konventionellen Curricula ein besseres Verständnis der komplexen Herausforderungen der digitalen Transformation unseres Gesundheitssystems. Gerade die aktuelle rasante Entwicklung von KI-Werkzeugen verdeutlicht nochmal die Notwendikeit transdisziplinärer Diskussionen.

Take Home Message: Eine transdisziplinäre Entwicklung und Durchführung eines CDH ermöglichen einen Blick über den Tellerrand. Dabei entstand ein Umfeld, das zu inspirierenden und kritischen Diskussionen während der synchronen Lehrveranstaltungen anregte.


Literatur

1.
Kuhn S, Frankenhauser S, Tolks D. Digitale Lehr- und Lernangebote in der medizinischen Ausbildung: Schon am Ziel oder noch am Anfang? [Digital learning and teaching in medical education: Already there or still at the beginning?]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2018;61(2):201-209. DOI: 10.1007/s00103-017-2673-z External link
2.
Werner R, Henningsen M, Schmitz R, Guse AH, Augustin M, Gauer T. Digital Health meets Hamburg integrated medical degree program iMED: concept and introduction of the new interdisciplinary 2nd track Digital Health. GMS J Med Educ. 2020;37(6):Doc61. DOI: 10.3205/zma001354 External link
3.
Kröplin J, Huber T, Geis C, Braun B, Fritz T. eSurgery–digital transformation in surgery, surgical education and training: survey analysis of the status quo in Germany. Eur Surg. 2022;54:249-258. DOI: 10.1007/s10353-022-00747-x External link