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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Standardisiertes Rollenskript für den Einsatz von Simulationspersonen – ein Design Template

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tim Peters - Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG Allgemein- und Familienmedizin, Bielefeld, Deutschland
  • Daniel Bauer - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre (IML), Bern, Deutschland
  • Angelika Hiroko Fritz - Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Simulationspatientenprogramm, Essen, Deutschland
  • Sandra Hahn - Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), AG Mündlich-praktische Prüfungen Medizin, Deutschland
  • Elvira Pippel - Evangelische Hochschule Dresden, Simulationslabor Pflege, Dresden, Deutschland
  • Loretta Reck - Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), AG Mündlich-praktische Prüfungen Medizin, Deutschland
  • Andrea Schönbauer - Philipps-Universität Marburg, Dr. Reinfried Pohl-Zentrum für medizinische Lehre, Marburg, Deutschland
  • Renate Strohmer - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Geschäftsbereich Studium und Lehrentwicklung, Mannheim, Deutschland
  • Christian Thrien - Medizinische Fakultät der Universität zu Köln, Kölner Interprofessionelles Skills Lab und Simulationszentrum, Köln, Deutschland
  • Michael Weber - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Simulations-Personen-Programm, Bonn, Deutschland
  • Miriam Weiß - Universität Augsburg, Department of Medical Education (DEMEDA) und Medizinische Psychologie, Augsburg, Deutschland
  • Anja Zimmermann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre – Referat für Studienangelegenheiten, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-05-06

doi: 10.3205/23gma029, urn:nbn:de:0183-23gma0291

Published: September 11, 2023

© 2023 Peters et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Standardisierung der Einsätze von Simulationspersonen (SP) ist bei praktischen Prüfungen in den Gesundheitsberufen etabliert und gerade im Kontext von high-stakes-Prüfungen zentral [1], [2]. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit eines einheitlichen, wissenschaftlich fundierten Templates für Rollenskripte, das eine breite Nutzung trotz heterogener Vorgehensweisen der einzelnen Institutionen ermöglicht. Gleichzeitig existieren für Rollenskripte fernab von einführenden Publikationen [3] keine detaillierten allgemeinen Vorgaben. Dies führt dazu, dass jeder Standort und jede Profession eigene Strukturen entwickelt hat, was eine standort- und berufsgruppenübergreifende Nutzung sowie eine gemeinsame Weiterentwicklung durch die community of practice erschwert.

Methoden: Um die verschiedenen Bedarfe der beteiligten Stakeholder zusammenzuführen, wurde ein mehrstufiges Konsensverfahren durch eine Arbeitsgruppe des GMA-Ausschusses „Simulationspersonen“ durchgeführt. Zunächst wurden mit dem Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) Kriterien für eine mögliche Anwendung in einem Staatsexamen erarbeitet. Danach wurden jeweils zwei Vertreter*innen der Gesundheitsberufe Ergotherapie, Hebammen, Logopädie, Pharmazie, Physiotherapie, Pflege, Psychotherapie, Rettungswesen, Tiermedizin und Zahnmedizin um ein Review gebeten. Abschließend wurden Simulationspersonen aus Deutschland und der Schweiz um eine Rückmeldung gebeten. Die Feedbacks wurden von der Arbeitsgruppe diskutiert und ins Template eingearbeitet.

Ergebnisse: Das Template gliedert sich in 13 verschiedene Kategorien, von personenbezogenen Daten über die Gegebenheiten vor Ort („Situation und Raum“, über Lehr- und Prüfziele bis hin zu Umsetzungsmodalitäten für High-Stakes-Prüfungen. Dabei ist das Template strukturell und terminologisch interprofessionell gestaltet und folgt keiner singulären Fachlogik, so dass es von jeder der oben genannten Professionen unkompliziert genutzt werden kann. Ein modularer Aufbau sorgt dafür, dass der Umfang handhabbar bleibt und an die Komplexität der Fälle angepasst werden kann.

Diskussion: Der aufwändige Konsensprozess zeigte die Heterogenität bei den Rahmenbedingungen und den Strukturen für SP-Einsätze in den verschiedenen Professionen und welchen Einfluss dies auf die Rollenskripte hat. Gleichzeitig konnten diese Unterschiede und Erfahrungen in einem Dokument zusammengeführt werden. Das nun vorliegende Template erlaubt es, Fallszenarien professions- und standortübergreifend auszutauschen, womit zudem die Gestaltung von interprofessionellen Lehr- und Prüfungsformaten unterstützt wird.

Take Home Messages:

  • SP-Einsätze werden je nach Profession sehr unterschiedlich umgesetzt, was sich auch in den genutzten Rollenskripten wiederspiegelt.
  • Eine Zusammenführung verschiedener Ansätze in einem professionsübergreifenden Template ist möglich und eröffnet produktive Perspektiven für SP-Einsätze und die interprofessionelle Lehre.

Literatur

1.
Cleland JA, Abe K, Rethans JJ. The use of simulated patients in medical education. AMEE Guide No. 42. Med Teach. 2009;31(6):477-486. DOI: 10.1080/01421590903002821 External link
2.
Brem BG, Steinweg B. Prüfungen mit SPs. In: Peters T, Thrien C, editors. Simulationspatienten. Handbuch für die Aus- und Weiterbildung in medizinischen und Gesundheitsberufen. Bern: Hogrefe; 2018. p.75-98.
3.
Nestel D, Fleishman C, Bearman M. Preparation: developing scenarios and training for role portrayal. In: Nestel D, Bearman M, editors. Simulated Patient Methodology: Theory, Evidence and Practice. Chichester: John Wiley & Sons; 2015. p.63-70. DOI: 10.1002/9781118760673.ch9 External link