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Die Motivation von Fachkräften im Gesundheitswesen, an strukturierten akademischen Weiterbildungsprogrammen (Continuing Professional Development (CPD)) teilzunehmen, beeinflussende Faktoren
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Published: | September 11, 2023 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Anbieter*innen von strukturierten akademischen Weiterbildungsprogrammen müssen qualitativ hochwertige und innovative Lehr- und Lernmöglichkeiten anbieten, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und um Lernende für die Teilnahme zu gewinnen. Um dies zu erreichen, empfehlen die „Swiss Universities“ in ihren „Richtlinien und Empfehlungen für die Programmplanung“, die Bedürfnisse und Interessen von Teilnehmenden zu berücksichtigen [1].
Das Ziel dieser Studie ist es, die Motivation zur Teilnahme an einer strukturierten akademischen Weiterbildung zu untersuchen, um daraus Vorschläge für die künftige Programmplanung zu entwickeln. Wir fragen entsprechend: „Was motiviert Fachkräfte im Gesundheitswesen an strukturierten akademischen Weiterbildungsprogrammen teilzunehmen?“
Methoden: Nach einer Literaturrecherche in Anlehnung an vom Brocke wählten wir die die von Garst und Ried modifizierte Education-Participation-Scale (EPS-M) [2] als konzeptionellen Rahmen. Es wurde eine qualitative Studie mit N=23 halbstrukturierten Interviews durchgeführt. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen zu überprüfen, bestand die Stichprobe aus Kursteilnehmenden aus einem Palliative-Care-Studiengang (CAS; n=10) und einem Master of Medical Education-Studiengang (n=13). Beide Studiengänge werden an der Universiät Bern in der Schweiz durchgeführt. Es wurde eine qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz [3] durchgeführt – mit zwei Personen, die zunächst unabhängig voneinander kodiert und dann konsensorientiert Diskrepanzen in der Kodierung aufgelöst haben. Der Kodierungsprozess wurde deduktiv und induktiv durchgeführt.
Ergebnisse: Die drei am häufigsten genannten Motivationsfaktoren sind „kompetenzbezogenes Interesse“, „berufliches Fortkommen“ und „externer Einfluss“. Darüber hinaus haben wir „Empowerment“, also die Fähigkeit Entscheidungen zu beeinflussen, als einen neuen Motivationsfaktor identifiziert.
Neben den Gemeinsamkeiten zwischen den Studienprogrammen konnten auch Unterschiede festgestellt werden.
Diskussion: Auf Grundlage der 23 geführten Interviews konnte eine Sättigung bei der Identifizierung von Themen erreicht werden. Daher betrachten wir unsere Ergebnisse als valide. Mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse konnten neue Erkenntnisse zum Thema Motivation zur Teilnahme an akademischen Weiterbildungsprogrammen gewonnen werden. In einem nächsten Schritt werden wir mögliche Implikationen dieser Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Weiterbildungsprogrammen ableiten.
Take Home Message: Die Motivation der Teilnehmenden, an strukturierten Weiterbildungsprogrammen teilzunehmen, sollte bei der kontinuierlichen Programmentwicklung berücksichtigt werden.
Literatur
- 1.
- Swiss Uni, Organ für Akkreditierung und Qualitätssicherung der schweizerischen Hochschulen (OAQ). Empfehlungen für die Qualitätsentwicklung in der universitären Weiterbildung. Lausanne, Bern: Swissuni; 2009. Zugänglich unter/available from: http://www.swissuni.ch/qualitaet/
- 2.
- Garst W C, Ried D. Motivational Orientations: Evaluation of the Education Participation Scale in a Nontraditional Doctor of Pharmacy Program. Am J Pharma Educ.1999;63:300-304.
- 3.
- Kuckartz U, Rädiker S. Qualitative Inhaltsanalyse: Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Weinheim: Beltz Juventa; 2022.