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Einfluss eines individuellen Dozierendenfeedbacks auf die Vorlesungsqualität und den Lernerfolg aus Sicht der Studierenden im Querschnittsbereich Palliativmedizin (Q13)
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Published: | November 18, 2020 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Ziel der Arbeit war die Evaluation der Vorlesungen im Querschnittsbereich Palliativmedizin (Q13) an der Medizinischen Hochschule Hannover aus Sicht von Studierenden vor und nach Erhalt eines individuellen Feedbacks an die Dozierenden. Zudem sollte der Lernerfolg der Studierenden vor und nach dem Feedback erfasst und mit den Vorlesungsevaluationen verglichen werden.
Methoden: In dieser prospektiven Interventionsstudie mit Prä-Post-Design wurden zehn Vorlesungen des Q13 in zwei aufeinander folgenden Studierendenkohorten (t1/t2) des Studienjahres 2018/19 anhand des EAGLE-Fragebogens (14 Items, 5-stufige Likert-Skala) [1] evaluiert. Zudem haben die Studierenden nach jeder Vorlesung ihren Lernerfolg auf Basis der Vorlesungslernziele selbst eingeschätzt [2]. Der Lernerfolg beider Kohorten [3] wurde mit den Ergebnissen der studentischen EAGLE-Evaluation in jedem Tertial korreliert (Pearson) und zwischen den Kohorten miteinander verglichen (t-Test für unabhängige Stichproben). Für die vergleichende Analyse wurde pro Vorlesung ein Evaluationsscore (Mittelwert über alle 14 EAGLE-Items) gebildet und ein lineares Multilevel-Regressionsmodell angewandt (Zielvariable: Evaluationsscore; Prädiktor: Kohorte; Level: Vorlesung). Die Vorlesungen wurden zusätzlich von einem studentischen Reviewer anhand eines standardisierten, validierten Evaluationsbogens (22 Items, Kategorien: Inhalt/Aufbau, Medien/Visualisierung, Präsentation; 5-stufige Likert-Skala) bewertet. Auf Grundlage dieser Bewertung erhielten die Dozierenden nach der ersten Vorlesungsreihe ein individuelles schriftliches Feedback mit vergleichender Item-Analyse und Verbesserungsvorschlägen zu ihrer Vorlesung (Intervention).
Ergebnisse: Zehn Vorlesungen von neun Dozierenden (2/3 weiblich, Alter: 25-55 Jahre) wurden evaluiert. Nach dem individuellen Feedback durch den studentischen Reviewer stieg die Gesamtbewertung der Vorlesungen über alle 22 Items an (4,28 vs. 4,56). Die größte Änderung zeigte sich in der Kategorie Medien/Visualisierung (4,34 vs. 4,64). Acht Dozierende überarbeiteten entlang des Feedbacks ihre Vorlesungen. Alle Dozierenden erachteten das Feedback als sinnvoll. Die Auswertungen zur EAGLE-Evaluation umfassten insgesamt Daten aus 372 Fragebögen (t1: 193 vs. t2: 179). Nach dem Feedback stieg der Evaluationsscore in jeder Vorlesung deutlich an (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Über beide Kohorten gesehen bestand ein hoher Zusammenhang zwischen dem selbst eingeschätzten studentischen Lernerfolg und dem Evaluationsscore pro Vorlesung (r 0,622; p=0,003). In acht Vorlesungen war der Lernerfolg nach dem Feedback höher als vorher.
Diskussion: Durch ein individuelles Dozierendenfeedback konnte die Vorlesungsqualität in der Vorlesungsreihe des Q13 verbessert und der selbst eingeschätzte Lernerfolg gesteigert werden.
Take home messages: Ein individuelles Dozierendenfeedback kann die Vorlesungsqualität steigern und sich aus Studierendensicht auch positiv auf den eigenen Lernerfolg auswirken.
Literatur
- 1.
- Müller T, Montano D, Poinstingl H, Dreiling K, Schiekirka-Schwake S, Anders S, Raupach T, von Steinbüchel N. Evaluation of large-group lectures in medicine - development of the SETMED-L (Student Evaluation of Teaching in MEDical Lectures) questionnaire. BMC Med Educ. 2017;17(1):137. DOI: 10.1186/s12909-017-0970-8
- 2.
- Schiekirka S, Reinhardt D, Beißbarth T, Anders S, Pukrop T, Raupach T. Estimating learning outcomes from pre- and posttest student self-assessments: a longitudinal study. Acad Med. 2013;88(3):369-375. DOI: 10.1097/ACM.0b013e318280a6f6
- 3.
- Raupach T, Münscher C, Beissbarth T, Burckhardt G, Pukrop T. Towards outcome-based programme evaluation: using student comparative self-assessments to determine teaching effectiveness. Med Teach. 2011;33(8):e446-453.