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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Serious Game – Künstliche Intelligenz und Diagnosefindung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Kuhn - Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • presenting/speaker Kim Deutsch - Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • Florian Jungmann - Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • Zoe Oftring - Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocCAL3-06

doi: 10.3205/19gma331, urn:nbn:de:0183-19gma3313

Published: September 20, 2019

© 2019 Kuhn et al.
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Die zunehmende Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt hat auch die Medizin erreicht und verändert den Beruf des Arztes. Es ist zu erwarten, dass die Digitale Transformation der Medizin in den nächsten Jahren weiter expandieren wird und neuartige Lösungswege bietet. Von besonderem Interesse ist hierbei die Nutzung Künstlicher Intelligenzen (KI). Diese werden aktuell im Rahmen der detaillierten Erhebung der Krankengeschichte, bei der Analyse des gesamten medizinischen Wissens und bei der Integration dieser Funktionen zur Diagnosefindung erprobt und zunehmend klinisch eingesetzt. Zum aktuellen Zeitpunkt werden die erforderlichen Kompetenzen zur Nutzung Künstlicher Intelligenz nicht bzw. nur zufällig unterrichtet. Eine strukturierte, gezielte und curricular verankerte Vermittlung dieser Kompetenzen findet nicht statt.

In dem Unterrichtsprojekt Medizinstudium digital – Künstliche Intelligenz und Diagnosefindung wurde die fehlende curriculare Verankerung nun angegangen und ein Lehrmodul entwickelt, welches im Rahmen eines Serious Games die direkte Auseinandersetzung der Studierenden mit KI ermöglicht. Der Workshop soll zukünftig das Unterrichtsangebot „Medizin im digitalen Zeitalter“ erweitern.

In dem dozentenunterstützten Peer-Teaching lernen die Studierenden den Einsatz von KI praxisnah kennen und setzen diese im Rahmen einer strukturierten und symptomorientierten Anamneseführung ein. Hierbei bearbeiten Studierende in Kleingruppen, unterstützt durch eine KI (Ada), iPad-basierte Fallbeispiele. Die Peer-Tutoren und Dozierenden unterstützen den Lernprozess durch Moderation der Gruppendiskussion und verdeutlichen die klinische Relevanz sowie eine positive Mensch-Maschine-Interaktion der zuvor bearbeiteten Fälle.

Die Implementierung wurde umfangreich und multimethodal evaluiert. Hierzu wurden die folgenden Parameter gemessen und dokumentiert:

  • Erreichen der Lernziele
  • Akzeptanz des Curriculums bei den Studierenden und Dozierenden
  • Kompetenzentwicklung bei den Studierenden

Hierbei werden folgende Arbeitsinstrumente eingesetzt:

  • standardisierte Evaluationsfragebögen
  • Evaluation im Dialog (Fokusgruppeninterviews)

Eine quantitative Evaluation erfolgte im Mai 2018. Die qualitative Evaluation in Form semistrukturierter Interviews erfolgte im Mai (Implementierung Wahlpflichtkurs I), Oktober (Implementierung Wahlpflichtkurs II) und Dezember 2018 (KI Workshop). Alle Teilnehmenden konnten befragt werden. Die Auswertungen der qualitativen Interviews werden im Frühjahr 2019 abgeschlossen. Vorläufige Ergebnisse zeigen einen Kompetenzzuwachs in den Bereichen Wissen, Fertigkeiten und Haltung bezogen auf den Umgang mit und Einsatz von KI in der klinischen Praxis.