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Erstellung eines fach- und jahrgangsübergreifenden Curriculums zu Digitalisierung und Wissenschaftlichkeit im Humanmedizinstudium – das Projekt DigiWissMed
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Published: | September 20, 2019 |
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Die Digitalisierung der Medizin und der Stellenwert der Wissenschaftlichkeit sind zentrale Themen der Reform des Medizinstudiums [1], [2]. Ein in sich geschlossenes Curriculum zu diesen Themen, das eine abgestimmte Vermittlung der notwendigen Kompetenzen ermöglicht, existiert an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) derzeit noch nicht. Generell herrscht noch kein Konsens darüber, welche Kompetenzen Ärzt_innen in Bezug auf die Anforderungen einer digitalen Medizin und den damit verbundenen Chancen und Risiken von Big Data und künstlicher Intelligenz benötigen. Gleichzeitig hat die studentische Arbeitsbelastung im Medizinstudium längst ihre Grenzen erreicht. Eine zukunftsweisende Curriculumsentwicklung sollte darum Konzepte umsetzen, die eine fach- und jahrgangsübergreifende Vernetzung der Themen ermöglichen und das bestehende Curriculum auf diesem Wege inhaltlich erweitern anstatt rein additiv neue Module zu etablieren.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des vom Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kulturgeförderten Projektes „Digitalisierung und Wissenschaftlichkeit in der Medizin“ (DigiWissMed) die Erstellung eines interdisziplinären, longitudinal angelegten Curriculums zur Beschreibung der Wissenschaftskompetenzen mit Schwerpunkt auf den digitalen Wandel im Modellstudiengang HannibaL [https://www.mh-hannover.de/hannibal.html] an der MHH. Das von einer Arbeitsgruppe der Bereiche Curriculumsentwicklung/Studiendekanat und Medizinische Informatik initiierte Projekt, soll es Medizinstudierende ermöglichen ein fundiertes wissenschaftliches Grundverständnis zu erwerben, das die Voraussetzung für evidenzbasiertes ärztliches Handeln und lebenslanges Lernen in einer digitalisierten Berufswelt bildet. Aufbauend auf einer Bestimmung von Lernzielen auf Grundlage bereits existierender Lernzielkataloge sollen dazu die bestehenden Unterrichtseinheiten analysiert werden. Bereits vorhandene Ansätze zum Erwerb wissenschaftlicher und digitaler Kompetenzen werden dadurch identifiziert sowie Lücken und Integrationsmöglichkeiten aufgedeckt. Auf Basis dieser Untersuchungen und mit Einbeziehung der Lehrenden und Studierenden erfolgt dann die Ausgestaltung des Curriculums. Parallel soll ein virtueller Lernbereich im bestehenden Lernmanagementsystem der Hochschule aufgebaut werden, welcher auch als Austauschplattform dient. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für alle Lehrenden sowie begleitende Evaluationen werden das Projektvorhaben ergänzen. Auf der Tagung werden das Projektvorhaben und ggf. erste Ergebnisse präsentiert.
Literatur
- 1.
- Wissenschaftsrat. Strategien für die Hochschullehre. Positionspapier. Drs. 6190-17. Köln: Wissenschaftsrat; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6190-17.html
- 2.
- ;Hochschulforum Digitalisierung. The Digital Turn. Hochschulbildung im digitalen Zeitalter. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung; 2016. Zugänglich unter/available from: https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/Abschlussbericht.pdf