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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Entwicklung eines interprofessionellen Online-Kurses für Medizin- und Physiotherapiestudierende

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Angelika Simonsohn - LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
  • Patricia Davies-Knorr - LMU München, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
  • Christine Wild-Bode - LMU München, Biomedizinisches Zentrum – BMC, München, Deutschland
  • Nicole Zolyniak - LMU München, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
  • Thomas Bischoff - LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
  • Andrea Pfingsten - OTH Regensburg, Fakultät für Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften, Regensburg, Deutschland
  • Martin R. Fischer - LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, Klinikum der Universität München, München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-06-11

doi: 10.3205/19gma310, urn:nbn:de:0183-19gma3108

Published: September 20, 2019

© 2019 Simonsohn et al.
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Text

Einleitung: Das sich verändernde Gesundheitssystem macht Anpassungen in der Ausbildung der Gesundheitsberufe notwendig. Dabei wird die Stärkung der Interprofessionalität besonders betont [3]. Die Entwicklung und Implementierung von interprofessionellen Lernszenarien birgt jedoch oftmals organisatorisch-logistische Herausforderungen [2]. Es fehlen derzeit noch orts- und zeitunabhängige Lernszenarien, die asynchrones interprofessionelles Lernen ermöglichen.

Der neu entwickelte Online-Kurs „Medizin und Physiotherapie in der Rehabilitation“ hat zum Ziel, zur Schließung dieser Lücke beizutragen.

Die Kursentwicklung ist Teil eines Forschungsprojekts, das den Einfluss von interprofessionellem Online-Lernen auf die Kooperationskompetenz untersucht [1].

Material und Methoden: Der Online-Kurs richtet sich an Physiotherapie- und Medizinstudierende. Konzept und Inhalte wurde an der LMU München in Kooperation mit der OTH Regensburg von einem interprofessionellen Team entwickelt, das die berufliche Expertise aus Medizin, Physiotherapie und Medizinpädagogik vereinigt. Das Projekt wurde von der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) gefördert und erstmals im WiSe 18/19 angeboten. An der OTH Regensburg ist der Kurs als Pflichtfach und an der LMU als freiwilliges prüfungsrelevantes Zusatzangebot curricular verankert.

Ergebnisse: Der Kurs besteht aus drei Teilen: In einem einführenden Theorieteil werden durch Screencasts und Erklärvideos Grundlagen zur interprofessionellen Kooperation gelegt. Ein fallbasierter Teil stellt das berufliche Handeln und die Zusammenarbeit der Professionen in Form von multimedial aufbereiteten interaktiven Patientenfällen dar. Ein dritter Teil beinhaltet ein konflikthaftes interprofessionelles Szenario mit Reflexionsfragen zur individuellen Reflexion sowie zum Austausch mit anderen Kursteilnehmern im Forum.

Erste Ergebnisse der formativen Evaluation im WiSe 18/19 belegen insgesamt eine gute Akzeptanz des Kurses. Die Lerneinheiten wurden durchschnittlich mit der Schulnote „gut“ (2,1) bewertet. Über drei Viertel der Studierenden wurden durch die Lerneinheiten motiviert, sich intensiver mit interprofessioneller Kooperation zu beschäftigen. Der Kurs wurde nur im verpflichtenden Setting vollständig bearbeitet.

Ausblick: Zum Ende des SoSe 19 werden weitere Ergebnisse zur Kursnutzung und -bewertung vorliegen. Es müssen weitere Integrationskonzepte erprobt werden, um in kommenden Semestern noch mehr Studierende für eine intensivere Interaktion im Kurs zu gewinnen.


Literatur

1.
Interprofessional Education Collaborative. Core competencies for interprofessional collaborative practice: 2016 update. Washington, DC: Interprofessional Education Collaborative; 2016.
2.
Nock L. Handlungshilfe zur Entwicklung von interprofessionellen Lehrveranstaltungen in den Gesundheitsberufen. Stuttgart: Robert-Bosch-Stiftung; 2016.
3.
Sachverständigenrat (SVR). Gutachten 2007: Kooperation und Verantwortung – Voraussetzungen einer zielorientierten Gesundheitsversorgung. Baden-Baden: Sachverständigenrat; 2007.