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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Strukturevaluation zur Interprofessionalisierung an der Universität zu Lübeck

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alex Mommert - Universität zu Lübeck, Sektion Medizin, Lübeck, Deutschland
  • Kristina Flägel - Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • Jürgen Westermann - Universität zu Lübeck, Sektion Medizin, Lübeck, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-06-07

doi: 10.3205/19gma306, urn:nbn:de:0183-19gma3067

Published: September 20, 2019

© 2019 Mommert et al.
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Text

Einleitung: Vor dem Hintergrund der Etablierung neuer Studiengänge der Gesundheitswissenschaften an der Universität zu Lübeck (UzL) bieten sich vielfältige Möglichkeiten für interprofessionelle Lehr- und Lernangebote. Derzeit werden Umstellungen von Lehr- und Prüfungskonzepten, Qualifikation der Lehrkräfte und curriculare Veränderungen vollzogen. Bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden, sollte der Status quo im Hinblick auf interprofessionelles Lehren und Lernen festgehalten werden. Die systematische Erfassung des Ist-Zustands erlaubt es, Maßnahmen zur Erreichung eines definierten Zielzustandes zu priorisieren und umzusetzen.

Methoden: Mithilfe einer anonymen Online-Umfrage wurden Lehrende zum Thema „Interprofessionelles Lehren und Lernen“ befragt. In Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich wurde ein Fragebogen zur quantitativen Einschätzung von neun Dimensionen entwickelt, welche für das Gelingen interprofessioneller Lehre zentral sind [1]. Die Einschätzungen wurden auf siebenstufigen Ratingskalen (Min.=1, Max.=7) vorgenommen. Zusätzlich wurde die generelle Einstellung gegenüber interprofessioneller Lehre erfasst sowie qualitative Einschätzungen zu bestehendem Unterstützungsbedarf und dem individuellen Verständnis von Interprofessionalität erfragt. Abschließend wurden Fragen zur Person (Geschlecht, Alter, akademischer Grad) gestellt, um stratifizierte Analysen zu ermöglichen. Es werden die Ergebnisse der UzL dargestellt.

Ergebnisse: Es nahmen 103 Personen (davon 44% weiblich) an der Umfrage teil. Die Teilnehmenden schätzen insbesondere die Kommunikationsfähigkeit (M=5,74, SD=1,07), eine interprofessionelle Berufskultur (M=5,70, SD=1,32) und die interprofessionelle Lehre (M=5,28, SD=1,41) als wichtig ein. Demgegenüber wird aus Sicht der Befragten interprofessionelle Lehre institutionell nur unzureichend unterstützt (M=3,35, SD=1,50) sowie die Umsetzung interprofessioneller Lehrinhalte im Curriculum des eigenen Fachbereichs (M=3,44, SD=1,37) weniger gut beurteilt. Qualitativ zeigt sich, dass Unterstützungsbedarf vor allem bezüglich zeitlicher und personeller Ressourcen besteht. Darüber hinaus besteht Interesse an grundlegenden Informationen und institutioneller Koordination.

Diskussion: Mit den Einschätzungen der Lehrenden stehen der UzL Daten darüber zur Verfügung, wie der Status Quo im Bereich der Interprofessionalisierung wahrgenommen wird. Es wird diskutiert, wie die gewonnenen Ergebnisse dabei helfen können, die universitäre Interprofessionalisierungsstrategie umzusetzen.


Literatur

1.
World Health Organization [WHO]. Interprofessional collaborative practice in primary health care: nursing and midwifery perspectives. Geneva: WHO; 2013.