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Interprofessionelle Patientenkommunikation – Kommunikation mit Menschen mit Demenz
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Published: | September 20, 2019 |
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Problemstellung/Ziele: Demenz, ein Syndrom unterschiedlichster Genese ist gekennzeichnet durch kognitive Verluste, die Gedächtnis, Sprache, Orientierung und Urteilsvermögen einschränken [1]. Bedingt durch den demografischen Wandel verzeichnen wir in Deutschland aktuell mehr Neuerkrankungen als Sterbefälle. Mit dem derzeitigen Stand von Prävention und Therapie erwartet man, bis 2050 eine Verdopplung der Erkrankten in Deutschland auf 3 Millionen [2].
Ziel dieser interprofessionellen Lehrveranstaltung ist es, für das multiprofessionell zu behandelnde Krankheitsbild Auszubildende der Pflege und Medizinstudierende gemeinsam in der Kommunikation mit Menschen mit Demenz auszubilden.
Methoden: Der Kurs ist so konzipiert, dass ein vorbereitendes E-Learning Modul in die medizinischen Grundlagen einführt. Drei präsenzpflichtige Tagesmodule mit je acht Unterrichtseinheiten anschließen sich an. Die vier Lernziele für die Teilnehmenden sind:
- 1.
- Bedürfnisse und Gefühle von Menschen mit Demenz in Behandlungssituationen zu analysieren und zu deuten,
- 2.
- persönliche und berufliche Haltungen und Werte zu reflektieren,
- 3.
- ein interprofessionelles Kommunikationskonzept zum Umgang mit Menschen mit Demenz zu erstellen und
- 4.
- professionell und situationsgerecht mit Menschen mit Demenz zu kommunizieren.
Als Lehrmethoden werden die einführenden E-Learning-Einheit, Selbst- und Fremdreflexion, interprofessionelle Kleingruppenarbeit und Kommunikationstraining mit Simulationspatienten eingesetzt. Zur Erfolgskontrolle werden die Gespräche mit den Simulationspatienten anhand standardisierter Checklisten, bewertet. Die Veranstaltungsevaluation wird mit dem Trierer Inventar zur Lehrevaluation (TRIL) durchgeführt, dieser wird mit Fragen zum interprofessionellen Lernen ergänzt. Je Kurs sollen 8 Studierende der Medizin im Praktischen Jahr und 8 Auszubildende der Krankenpflege im 2. oder 3. Ausbildungsjahr teilnehmen.
Ergebnisse: Nach Absolvieren des Kurses sollen die Teilnehmenden, Bedürfnisse und Gefühle von Menschen mit Demenz in Behandlungssituationen analysieren und deuten können sowie professionell und situationsgerecht mit Menschen mit Demenz kommunizieren können. Durch die persönliche und berufliche Reflexion zu Haltung und Werten sollen die Wertschätzung und Achtung der jeweils anderen Ausbildungsgruppe bewusstwerden.
Diskussion/Schlussfolgerung: Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der sich hiermit verändernden Krankheitsbilder werden chronische und neurodegenerative Erkrankungen, die eine multiprofessionelle Versorgung erfordern, zunehmen. Deshalb sollten frühzeitig, also schon während der Ausbildungszeit interprofessionelle Lehrkonzepte umgesetzt, evaluiert und in die verschiedenen Gesundheitsausbildungen integriert werden.
Literatur
- 1.
- Kopf PD, Rösler A. Demenz. Internist. 2013;54(7):827-843. DOI: 10.1007/s00108-013-3289-5
- 2.
- Stock S, Ihle P, Simic D, Rupprecht C, Schubert I, Lappe V, Kalbe E, Tebest R, Lorrek K. Prävalenz von Demenz bei Versicherten mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Eine Studie auf Basis von Daten der gesetzlichen Krankenversicherung. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz. 2018;61(4):404-411.