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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Entwicklung eines dynamischen eFAST-Lungenphantoms zur Simulation eines Pneumothorax

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Tilmann Jakob Hart - Justus-Liebig-Universität Gießen, Sonografie-Kurs des Fachbereichs Medizin, Gießen, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-03-13

doi: 10.3205/19gma270, urn:nbn:de:0183-19gma2704

Published: September 20, 2019

© 2019 Hart.
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Einleitung/Ziel: Die sonografische Lehre im studentischen Rahmen ist zumeist auf physiologische Phänomene beschränkt. Es existieren Simulatoren, welche B-Bilder aus vorher gespeicherten 3D-Volumina generieren. Andere Simulatoren bestehen aus gewebeähnlichen Phantomen, welche Pathologien nachahmen. Diese Phantome sind statisch, Bewegungen der Lunge und des Herzens werden nicht nachgeahmt [1], [2].

Der Lungenschall als Teil des eFAST (extended Focused Assessment with Sonography in Trauma) nutzt jedoch dynamische Vorgänge, genauer das Lungengleiten, um Pathologien wie den Pneumothorax zu diagnostizieren oder auszuschließen. Der Punkt, an dem die Lunge dem Thorax nicht mehr anliegt wird „Lungenpunkt“ genannt. Dies gilt als pathognomonisch für einen Pneumothorax.

Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines dynamischen Lungenphantoms, welches die Pathologie „Pneumothorax“ simuliert.

Projektbeschreibung: Das Thoraximitat besteht aus einem gewebeähnlichen Gelatinegemisch in welches Holzstäbe als Rippenimitate eingebracht sind. Darunter befindet sich ein Lungenimitat aus Schaumstoff. Dieses Lungenimitat wird unter dem Thoraximitat linear geführt. Es wird mithilfe eines Motors bewegt, was das natürliche Lungengleiten simuliert. Die Ultraschallsonde wird auf das Gewebe-Rippen-Imitat gesetzt und das Lungenimitat bewegt. Mithilfe des B-Modes sowie des M-Modes kann das Gleiten sichtbar gemacht werden. Sobald das Lungenimitat den geschallten Bereich verlässt, befindet sich Luft unter dem Thoraximitat. Dies simuliert den Lungenpunkt, also den Kontaktverlust der Lunge zum Thorax.

Abbildung 1 [Abb. 1], Abbbildung 2 [Abb. 2]

Ergebnis: Mithilfe des Phantoms ist es möglich, pathologische Veränderungen im Rahmen eines studentischen Sonografiekurses zu simulieren. Das Phantom ist in der Lage, das Phänomen des Lungengleitens und des Lungenpunktes realistisch nachzubilden. Die Materialkosten belaufen sich auf unter 100€. Der Aufbau ist einfach gehalten. Mit der Bauanleitung kann das Phantom auch durch andere SkillsLabs und Arbeitsgruppen nachgebaut werden.


Literatur

1.
Rippey J, Gawthrope I. Creating thoracic phantoms for diagnostic and procedural ultrasound training. Australas J Ultrasound Med. 2015;15(2):43-54. DOI: 10.1002/j.2205-0140.2012.tb00226.x External link
2.
Blüthgen C, Sanabria S, Frauenfelder T, Klingmüller V, Rominger M. Economical Sponge Phantom for Teaching, Understanding, and Researching A‐ and B‐Line Reverberation Artifacts in Lung Ultrasound. J Ultrasound Med. 2017;36(10):2133-2142. DOI: 10.1002/jum.14266 External link