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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Implementierung eines longitudinalen Kommunikationscurriculums an vier Medizinischen Fakultäten – eine vergleichende Fallstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Barbara Hinding - IMPP – Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, Deutschland
  • Christian Brünahl - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hamburg, Deutschland
  • Holger Buggenhagen - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Rudolf Frey Lernklinik – Zentrale Lehrplattform, Mainz, Deutschland
  • Nadine Gronewold - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Jennifer Höck - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hamburg, Deutschland
  • Anke Hollinderbäumer - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Rudolf Frey Lernklinik – Zentrale Lehrplattform, Mainz, Deutschland
  • Tanja Pohl - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie, Magdeburg, Deutschland
  • Kirsten Reschke - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie, Magdeburg, Deutschland
  • Jobst-Hendrik Schultz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Jana Jünger - IMPP – Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-02-13

doi: 10.3205/19gma256, urn:nbn:de:0183-19gma2569

Published: September 20, 2019

© 2019 Hinding et al.
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Text

Einleitung: Der Masterplan Medizinstudium 2020 empfiehlt zur Vermittlung kommunikativer Kompetenzen die Implementierung des Nationalen longitudinalen Mustercurriculums Kommunikation [1]. Um die Umsetzung dieser Maßnahme zu unterstützen, werden im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts fördernde und hemmende Faktoren identifiziert und konkrete Unterstützungsangebote für die medizinischen Fakultäten entwickelt.

Material und Methoden: Es wurde eine vergleichende Untersuchung an vier Fakultäten mit unterschiedlichem Entwicklungsstand bezüglich ihres Kommunikationscurriculums zu Lehre und Prüfung und zum Vorgehen bei der Implementierung durchgeführt. Hierzu wurden Gruppeninterviews mit Verantwortlichen für die Umsetzung des Curriculums zur Ermittlung des Verlaufs und der grundlegenden Strategien geführt und im Hinblick auf fördernde und hemmende Bedingungen vergleichend analysiert.

Ergebnisse: Das zentrale Ergebnis ist eine Systematik von 28 Faktoren, die den Schritten des Change Management nach Kotter [2] zugeordnet sind und angeben, welche Bedingungen und Maßnahmen bei welchem Schritt als fördernd oder hemmend wahrgenommen wurden. Hinzu kommen vier übergeordnete Faktoren, die Einfluss auf den gesamten Prozess nehmen können. Wie sich zeigte, besteht eine der großen Herausforderungen am Anfang in der Überzeugungsarbeit, die geleistet werden muss, um einen longitudinalen Aufbau und die Integration in die Fächer zu erreichen. Ein gutes internes Netzwerk der Verantwortlichen und motiviertes und qualifiziertes Lehrpersonal wurde besonders hervorgehoben, ebenso Studierende, die Interesse an einem Kommunikationscurriculum zeigen. Auf einer übergeordneten, organisationalen Ebene scheinen vor allem eine konservative Grundhaltung an der Fakultät, ein fehlendes Problembewusstsein, Interessenkonflikte und zu wenig Kommunikation zwischen den Lehrenden zu großen Hemmnissen werden zu können.

Diskussion: Darauf aufbauend werden mögliche Implementierungsstrategien vorgestellt und vor dem Hintergrund unterschiedlicher Ausgangsbedingungen diskutiert. Diese können Verantwortlichen an Hochschulen wertvolle Hinweise darüber geben, wie das Nationale longitudinale Mustercurriculum Kommunikation nachhaltig implementiert werden kann.

Als weitere Hilfestellung werden Empfehlungen und Tools zur Unterstützung der Implementierungsprozesse beschrieben. Diese umfassen eine Bandbreite an Maßnahmen wie Unterrichts- und Prüfbeispiele, die übernommen und am eigenen Standort umgesetzt werden können, Methoden zur Bestandsaufnahme und Beschreibung von Lehrveranstaltungen mit Kommunikationsinhalt, Vorlagen für Präsentationen zur Überzeugung von Entscheidungsträgern und Dozierenden, übergeordnete Konzepte zur Entwicklung einer Implementierungsstrategie u.v.a., die in einem Leitfaden zusammengestellt und allen Fakultäten zugänglich gemacht werden.


Literatur

1.
UniversitätsKlinikum Heidelberg. Entwicklung des Nationalen longitudinalen Mustercurriculums Kommunikation in der Medizin. Heidelberg: Universitätsklinikum Heidelberg; 2016. Zugänglich unter/available from: https://www.medtalk-education.de/wp-content/uploads/2016/08/mustercurriculum-kommunikation-fuer-med.-ausbildung.pdf External link
2.
Kotter JP. Leading Change. Boston: Harvard Business Review Press; 2012.