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Entwicklung einer Checkliste zur Bewertung von Lehrvideos zur Reanimation
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Schnell und gut durchgeführte BLS-Maßnahmen können die Überlebensrate von PatientInnen mit einem Herzkreislaufstillstand enorm verbessern. Jedoch zeigen sich nicht nur bei medizinischen Laien, sondern bereits bei Medizinstudierenden deutliche Kompetenzdefizite. In der Arbeit von Chandrasekaran et al. konnte gezeigt werden, dass 83% der Medizinstudierenden weniger als 50% der Fragen zu BLS richtig beantworten, 89% wussten nicht, dass sie nach Feststellen des Atemstillstands bei einer Person sofort der Notruf abgesetzt werden muss [1]. Die Studierenden selbst messen den Reanimationsfertigkeiten eine hohe Bedeutung bei.
Studierenden bietet das Internet insbesondere bei der rasanten technischen Entwicklung mit mittlerweile fast ubiquitärer Nutzbarkeit über Smartphones und Tablets eine einfache Möglichkeit, Lerninhalte zu vertiefen. Sie nutzen dafür Google, YouTube, Wikipedia und andere Internetquellen. Zum Erlernen praktischer Fertigkeiten können YouTube Videos eine hilfreiche Unterstützung darstellen [2].
Da es für die meisten Inhalte der Opensource-Plattformen keine Qualitätskontrolle gibt, ist die Gefahr groß, dass Studierende durch das Lernen mit Videos von öffentlichen Plattformen auch Fehler und falsche Abläufe lernen.
Daher wäre eine Liste mit Empfehlungen für Lehrvideos, die den AHA-Guidelines entsprechen, wünschenswert.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Bewertung des Inhaltes und der Qualität von auf YouTube verfügbaren Lehrvideos zur Reanimation.
Material und Methoden: Das Studiendesign ist mehrstufig.
Im ersten Schritt erfolgte die Entwicklung der Bewertungscheckliste. Die inhaltliche Checkliste wurde basierend auf der AHA-Richtlinien 2015 und des Updates 2017 erstellt. Sie wurde in einem 3-stufigen interdisziplinärem Überarbeitungsprozess im Hinblick auf Anwendbarkeit und Verständlichkeit überarbeitet. Hierfür erfolgte die Anwendung der Checkliste durch Notärzte, die nicht an der Erstellung beteiligt waren. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden die Items der Checkliste weiter angepasst und die überarbeitete Checkliste im nächsten Schritt durch bisher nicht beteiligte Notärzte erneut angewendet. Zur Bewertung der didaktischen Qualität der Videos wurde die validierte Didaktik-Checkliste für medizinische Lehrvideos zugrunde gelegt [3].
Ergebnisse: Die resultierende Checkliste umfasst 25 Items in 4 Gruppen. Die Bewertung erfolgt anhand einer 3-stufigen Likert-Skala, zusätzlich gibt es die Option Items auszuschließen falls das Item in dem Kontext des Videos nicht zutrifft oder die Maßnahme bereits erfolgt ist.
Im nächsten Schritt erfolgt die Identifikation der vorhandenen Videos und die Sichtung und Auswertung anhand der validierten Checkliste.
Literatur
- 1.
- Chandrasekaran S, Kumar S, Bhat SA, Saravanakumar, Shabbir PM, Chandrasekaran V. Awareness of basic life support among medical, dental, nursing students and doctors. Indian J Anaesth. 2010;54(2):121. DOI: 10.4103/0019-5049.63650
- 2.
- Hansen M, Oosthuizen G, Windsor J, Doherty I, Greig S, McHardy K, McCann L. Enhancement of medical interns' levels of clinical skills competence and self-confidence levels via video iPods: pilot randomized controlled trial. J Med Internet Res. 2011;13(1):e29. DOI: 10.2196/jmir.1596
- 3.
- Rüsseler M, Sterz J, Kalozoumi-Paisi P, Schill A, Bender B, Hoefer SH, Schleicher I, Damanakis AI, Josephs D, Ochsendorf F, Stefanescu C, Hoffmann H, Schreckenbach T, Walfer F. [In process]. Zentralbl Chir. 2017;142(1):32-38. DOI: 10.1055/s-0042-124416