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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Akzeptanz und Stellenwert von blended learning im Fach Dermatologie bei Studierenden der Humanmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Uta Schumny - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hautkrankheiten, Jena, Deutschland
  • Jörg Tittelbach - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hautkrankheiten, Jena, Deutschland
  • Günter Burg - Universitätsspital Zürich, Klinik für Dermatologie, Zürich, Schweiz
  • Vahid Djamei - Universitätsspital Zürich, Klinik für Dermatologie, Zürich, Schweiz
  • Peter Elsner - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hautkrankheiten, Jena, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-01-09

doi: 10.3205/19gma237, urn:nbn:de:0183-19gma2378

Published: September 20, 2019

© 2019 Schumny et al.
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Text

Einleitung: Zunehmend werden digitale Medien in der medizinischen Lehre eingesetzt. Insbesondere in Fachbereichen wie der Dermatologie, deren Verständnis erheblich von der visuellen Darstellung abhängt, kann ein durch digitale Elemente erweitertes Lehrkonzept Anwendung finden. Ziel dieser Studie war es, Akzeptanz und in der Folge den Stellenwert digitaler Medien (Internet, E-Learning) beim Lernen für das Fach Dermatologie zu evaluieren.

Material und Methoden: Die medizindidaktische prospektive, randomisierte Studie wurde im Sommersemester 2017 am Universitätsklinikum Jena durchgeführt. Zu Beginn der ersten Lehrveranstaltung in der Dermatologie wurde der Hälfte aller Studierenden des 8. Fachsemesters ein Zugang zu dem E-Learning-Programm DOIT („dermatology online with interactive technology“) gegeben. Die Zuteilung zur Interventionsgruppe „DOITs“ und zur Kontrollgruppe „Non-DOITs“ erfolgte nach kontrollierter Randomisierung. Neben den üblichen Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Praktika) war es den Studierenden auf freiwilliger Basis möglich, mit „DOIT“ zu lernen. Vor („Prätest“) und nach („Posttest“) der Lehrveranstaltung sollten die Probanden einen Fragebogen ausfüllen. Dieser wurde statistisch mittels SPSS 24 ausgewertet.

Ergebnis: Am Prätest beteiligten sich 202 Studierende, davon 64,9% weibliche und 35,1% männliche. Am Posttest beteiligten sich 230 Studierende, 30% männlichen, 55,7% weiblichen und 14,3% unbekannten Geschlechts, mit einem Alter von jeweils einem Median von 23.

Beim Prätest gaben 62,4% der Studierenden an, das Internet beim Lernen grundsätzlich als Hilfsmittel zu nutzen. Beim Posttest bestätigten 73,5%, mit dem Internet auf die Klausur der Dermatologie gelernt zu haben. 47% gaben an E-Learning genutzt zu haben.

59,1% der „DOIT“-Probanden gaben an, mit E-Learning Erfahrung gemacht zu haben, bei den „Non-DOITs“ bestätigten dies nur 42,5%. Befragt man beide Gruppen jedoch zu ihrer Einstellung, so geben 75,5% der „DOITs“ und sogar 78,2% der „Non-DOITs“ an, E-Learning gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt zu sein.

Eine Prüfungsvorbereitung ausschließlich mit Mitteln der Vorlesung sei laut 43,6% der „DOITs“ und 52,9% der „Non-DOITs“ nicht möglich. Allerdings glauben 37,3% der „DOITs“ und 26,5% der „Non-DOITs“, dass, trotz der Möglichkeit, sich mit E-Learning-Programm auf die Klausur vorzubereiten, die Vorlesung nicht durch Alternativen ersetzt werden kann.

Schlussfolgerung: Im Studium der Humanmedizin finden Printmedien nach wie vor großen Anklang. Die Akzeptanz von E-Learning ist dennoch gegeben: Obwohl einige Studierende noch keine Erfahrung mit E-Learning gemacht haben, fällt die Einstellung diesbezüglich grundsätzlich sehr positiv aus. Die Probanden, die das E-Learning-Programm zur Verfügung hatten, schreiben der Vorlesung allerdings einen höheren Stellenwert zu. Dies lässt darauf schließen, dass die Studierenden sich beim Lernen allein durch elektronische Medien (noch) nicht ausreichend vorbereitet fühlen.