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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Entwicklung eines Qualifikationsprofils zu Diversity und Gender der AbsolventInnen der MedUni Wien am Beispiel Humanmedizin

Meeting Abstract

  • Bianca Theresa Schuh - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Thomas Ernst Dorner - Medizinische Universität Wien, Zentrum für Public Health, Wien, Österreich
  • Alexandra Kautzky-Willer - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Wien, Österreich
  • Karl Kremser - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • presenting/speaker Henriette Löffler-Stastka - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie, Wien, Österreich
  • Michael Pretterklieber - Medizinische Universität Wien, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, Wien, Österreich
  • Ulrike Salzer-Muhar - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien, Österreich
  • Sandra Steinböck - Medizinische Universität Wien, Stabstelle für Gender Mainstreaming und Diversity, Wien, Österreich
  • Karoline Rumpfhuber - Medizinische Universität Wien, Stabstelle für Gender Mainstreaming und Diversity, Wien, Österreich

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV29-05

doi: 10.3205/19gma223, urn:nbn:de:0183-19gma2237

Published: September 20, 2019

© 2019 Schuh et al.
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Text

Einleitung: Österreichweit existiert derzeit kein Lernzielkatalog zum Themenbereich Gender- und Diversity für Curricula der Humanmedizin. Um systematisch Gender- und Diversityaspekte in das Medizincurriculum zu integrieren, soll ein Qualifikationsprofil zu Diversity und Gender der AbsolventInnen der MedUni Wien am Beispiel Humanmedizin entwickelt werden.

Material und Methoden: Das Projekt besteht aus zwei Schritten: Literaturrecherche und Delphi-Umfrage.

Als Definition von Diversity wurden die inneren und äußeren Dimensionen des Diversity-Rades der MedUni Wien (adaptiert MedUni Wien, 2012 nach Gardenswatz & Rowe, 1995, zit. n. Mallich, 2012 [1], [2]) herangezogen.

Ziel war es, Lernziele für Diversity und Gender in der Humanmedizin zu recherchieren. Als Startpunkt dienten nationale Lernzielkataloge, Literaturempfehlungen des GMA-Ausschusses für Gender und Diversity und der AMEE Guide zur Lehre von Diversity in medizinischen Curricula [3]. Darauf aufbauend wurde Backward and Forward Reference-Searching mittels PubMed und Google Scholar sowie manueller Weise durchgeführt. Zudem wurde bei einzelnen Medical Schools recherchiert.

Alle Dokumente wurden von einer Person (B.S.) vollständig gelesen. Lernziele, welche einen Bezug zu den Dimensionen des Diversity-Rads oder zum Thema Gender aufwiesen, wurden herausgefiltert. Da vorab festgelegt wurde, dass das Qualifikationsprofil aus allgemein gehaltenen, fachübergreifenden Kompetenzen bestehen soll, wurden übergeordnete Lernziele inkludiert. Detail-Lernziele auf Ebene der Fachgebiete, z.B. zu gendermedizinische Aspekten bestimmter Krankheitsbilder, wurden exkludiert. Bestand Zweifel, wurde das Lernziel inkludiert, und mit K.R. diskutiert.

Derzeit werden diese Lernziele durch die Projektgruppe zusammengefasst und verdichtet. Darauffolgend werden diese in der Delphi-Umfrage einem Ranking durch ExpertInnen unterzogen. Hierbei sollen die für unseren Kontext relevanten Lernziele identifiziert werden. Die Delphi-Umfrage wird voraussichtlich zwei Runden umfassen. Als Grenzen für die Inklusion wurden mind. 70% in Summe für „definitiv inkludieren“ oder „eher inkludieren“, sowie mind. 70% „definitiv exkludieren“ oder „eher exkludieren“ festgelegt. Darauf basierend wird des Qualifikationsprofils zu Diversity und Gender formuliert.

Ergebnisse: Es wurden 24 Literaturquellen inkludiert. Diese umfassen internationale Kataloge für Learning Outcomes in der Medizin, wissenschaftliche Literatur aus dem Schnittbereich Diversity bzw. Gender und Medical Education, sowie Lernzielkataloge von internationalen Medizinstudiengängen. Die jeweils für eine Nation oder Region erstellten Lernzielkataloge beinhalten sowohl generelle als auch themenspezifische Dokumente.

Insgesamt konnten 632 für den Themenbereich Diversity und Gender relevante einzelne Lernziele aus den recherchierten Dokumenten herausgefiltert werden.

Schlussfolgerung: Im Beitrag werden die Ergebnisse der Recherche, der Verdichtung der Lernziele und der Delphi-Befragung präsentiert.


Literatur

1.
Mallich K. (Er-)Leben wir Vielfalt! Diversity Management an der MedUni Wien. Vortrag auf der Konferenz „Forschung, Lehre Patient_innenbetreuung im Fokus von Diversity“. Wien: Med. Universität Wien; 2012.
2.
Gardenswartz L, Rowe A. Managing Diversity: A Complete Desk Reference and Planning Guide. New York: Burr Ridge; 1998.
3.
Dogra N, Bhatti F, Ertubey C, Kelly M, Rowlands A, Singh D, Turner M. Teaching diversity to medical undergraduates: curriculum development, delivery and assessment. AMEE GUIDE No. 103. Med Teach. 2016;38(4):323-337. DOI: 10.3109/0142159X.2015.1105944 External link