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Kleider machen Evaluationsergebnisse! Eine Studie zum Einfluss des Outfits der Dozentin auf Evaluationsergebnisse
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Published: | September 20, 2019 |
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Zielsetzung/Hintergrund: Die physische Attraktivität von Dozierenden zeigt einen positiven Einfluss auf Evaluationsergebnisse [1], [2]. Neuartig an der vorliegenden Studie ist die Bewertung der gleichen Dozentin unter identischen Rahmenbedingungen (Inhalte, Raum, Zeiten, Material) mit zwei Interventionen. Durch eine randomisierte kontrollierte Studie wurde der Effekt von verschiedenen Outfits (Casual/Jeans versus Business/Rock) auf die Qualität der Umfrageergebnisse gemessen.
Methodisches Vorgehen: Es wurde eine elektronische Seminarevaluation mit den Interventionen Jeans (N=116) und Rock (N=107) mit Erstsemesterstudierenden im Wintersemester 2018/2019 durchgeführt. Die Fragen, bestehend aus fünf Dimensionen (Demografische Daten, Rahmenbedingungen, Beurteilung des Seminars (z.B. Inhalt, methodischen Umsetzung und Didaktik der Dozierenden), Lernzuwachs (anhand vordefinierter Lernzielen) und eine zusammenfassende Beurteilung), wurden auf einer 5-stufigen Likert-Skala (1=trifft gar nicht zu – 5=trifft voll und ganz zu) von den Studierenden am Ende des Seminars beantwortet. Mittelwertvergleiche wurde mittels einfaktorieller ANOVA inkl. Eta-Quadrat-Koeffizient berechnet.
Ergebnisse: Im direkten Mittelwertvergleich (MW) der studentischen Bewertung wurden bei drei Items signifikante Unterschiede deutlich. Alle hier aufgeführten Ergebnisse zeigen Werte p<0,05 und Eta >0,014. Das Wissen, wo weitergehenden Informationen zu finden sind (Jeans MW 3,74; Rock MW 4,0), die Wichtigkeit des Seminarthemas (Jeans MW 4,24; Rock MW 4,48) und die Schulnotenbewertung (Jeans MW 1,84; Rock MW 1,57) wurden von den Studierenden in der Rock-Gruppe jeweils positiver bewertet. Darüber hinaus unterschied sich der subjektiv eingeschätzte Lernerfolg, anhand von aktueller und rückblickender Einschätzung der Studierenden. Die Studierenden in der Rock-Gruppe beurteilten ihren Lernzuwachs über alle drei Lernziele zwischen 6,13%-13,42% höher als die Gruppe der Studierenden in der Jeans-Gruppe. Ferner gab es signifikante Unterschiede in der Bewertung zwischen Human- und Zahnmedizinstudierenden, jedoch nicht zwischen den Geschlechtern. Die Humanmedizinstudierenden bewerteten das Wissen, wo weitergehenden Informationen zu finden sind (Human MW 3,98; Zahn MW 3,56), die Wichtigkeit des Seminarthemas (Human MW 4,42; Zahn MW 4,17) und die eigene Motivation sich weiter mit den Inhalten des Seminars zu beschäftigen (Human MW 3,30; Zahn MW 2,92) signifikant positiver.
Diskussion: Mit dieser Studie konnte gezeigt werden, dass das Outfit der Dozentin einen Einfluss auf Umfrageergebnisse hat. Es sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig, um herauszufinden, ob insb. die subjektive Einschätzung des Lernerfolgs mit einer objektiven Messung (z.B. Wissenstest) einhergeht. Ferner kann diese Arbeit dafür sensibilisieren, dass bei jeder Studie Störfaktoren involviert sind, die kritisch reflektiert werden müssen.