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Pädiatrisches Notfallmanagement an hessischen Kinderkliniken
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Pädiatrische Notfälle sind äußerst selten, weshalb die Mehrzahl der Pfleger und Ärzte keine Routine erreichen können. Durch Simulationstrainings können diese in geschütztem Umfeld trainiert werden. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) finanzierte 2017 ein einmaliges Simulationstraining für pädiatrische Notfälle an hessischen Kinderkliniken mit dem Bestreben, die Patientensicherheit zu erhöhen. Zentrale Frage der Begleitstudie ist, welche Effekte hinsichtlich der Performanceverbesserung sich im Anschluss an ein Simulationstraining nachweisen lassen.
Material & Methoden: An 11 Kinderkliniken fanden von April 2017 bis Januar 2018 Pediatric Life Support Simulationstrainings statt. Die Teilnehmer*innen nahmen in interprofessionellen Teams von 3-4 Personen jeweils vor und nach dem Simulationstraining an einem Studienszenarium teil, das aus einem Säuglingsnotfall mit konsekutiver Reanimationssituation und defibrillierbarem Rhythmus bestand.
Alle Studienszenarien wurden per Audio-Video-System aufgezeichnet und durch geschulte, verblindete Beobachter anhand validierter Checklisten für pädiatrische Notfallsituationen bewertet.
Ergebnisse: 66,17% der Teilnehmer*innen gaben an, in den letzten 12 Monaten an einem Reanimationstraining teilgenommen zu haben. Es liegen 47 Prä-Test-Videos und 46 Post-Test-Videos vor. Die interprofessionellen Prä-Teams erreichten durchschnittlich einen Gesamtscore von 91,16 Punkten, die Post-Teams von 117,80 Punkten (p< 0,05). Der Unterschied in der Zeit bis zur Masken-Beutel-Beatmung nach Atem-Kreislaufstillstand zwischen den Prä-Teams (MW 66,13s) und Post-Teams (MW 54,61s) ist nicht signifikant. Eine Herzdruckmassage wurde von den Prä-Teams im Mittel nach 168,13s begonnen, von den Post-Teams nach 75,91s nach Eintreten des Atem-Kreislaufstillstandes (p< 0,05). Eine signifikante Verbesserung zwischen den Prä- und Post-Teams konnte auch in Bezug auf die Zeit bis zur ersten Defibrillation nachgewiesen werden (Prä-Teams MW 341,89s, Post-Teams MW 255,26s).
Schlussfolgerungen: Es vergeht eine deutlich zu lange Zeit bis zum Beginn der Atem- und Kreislaufunterstützung bei allen Teams. Durch das durchgeführte Simulationstraining konnten in drei von vier untersuchten Kategorien eine signifikante Verbesserung erreicht und damit ein schnellerer Beginn der Reanimationsmaßnahmen erzielt werden.