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Kompetenzbasierte Ausbildung im Blockpraktikum Allgemeinmedizin: Ein multizentrischer Vergleich
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Seit 2015 liegen mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) [1] Empfehlungen für die kompetenzorientierte Gestaltung des Medizinstudiums vor. Ziel dieser Arbeit war das Curriculum-Mapping im Blockpraktikum Allgemeinmedizin entlang des NKLM an drei medizinischen Fakultäten (Regel- und Modellstudiengang) in Deutschland. Insbesondere sollte dargestellt werden, wie sich die Mapping-Ergebnisse zwischen den Fakultäten in der Schwerpunktsetzung der vermittelten Lernziele und Kompetenzrollen unterscheiden.
Material und Methoden: Es handelte sich um eine explorative Querschnittserhebung. Das Mapping erfolgte an den medizinischen Fakultäten Hannover, Tübingen und Freiburg durch die Lehrverantwortlichen anhand der webbasierten Datenbank „MERLIN“ (BMBF-Förderung). Die Rohdaten wurden an das Studiendekanat der Medizinischen Hochschule Hannover weitergeleitet und dort pseudonymisiert in Excel übergeführt. Die Auswertung der Teilkompetenzen, Lernziele und Kompetenzebenen/-rollen erfolgte deskriptiv. Die curricularen Lehrinhalte im Blockpraktikum Allgemeinmedizin mit Angaben zum Mapping-Prozess wurden durch einen teilstandardisierten schriftlichen Fragebogen erfasst und zusammen mit den Mapping-Daten zwischen den Fakultäten verglichen.
Ergebnisse: Die insgesamt 281 Teilkompetenzen und 1958 Lernziele des NKLM werden im Blockpraktikum Allgemeinmedizin an den drei teilnehmenden Fakultäten (MF1-3) in unterschiedlicher Zahl explizit abgedeckt und geprüft: MF1 deckt 319 Teilkompetenzen und 428 Lernziele ab, wovon 11 Items geprüft werden. Bei MF2 sind es 215 Teilkompetenzen und 271 Lernziele mit 36 geprüften Items. MF3 deckt 198 Teilkompetenzen und 287 Lernziele ab mit Prüfung von 175 Items. Zwischen 45% (MF1) und 99% (MF3) der Lernziele werden auf Kompetenzlevel 3a „Handlungskompetenz“ vermittelt. Die vornehmlich vermittelten Kompetenzrollen sind die Rollen „Medizinische/r Experte/Expertin“ (MF1/MF3) und „Gesundheitsberater/in und -fürsprecher/in“ (MF2).
Schlussfolgerung: Das Mapping ermöglichte erstmalig eine Darstellung und einen Vergleich kompetenzbasierter Lernziele im Blockpraktikum Allgemeinmedizin entlang eines standardisierten Referenzwerks. Die Umsetzung der Lernziele an den Fakultäten unterliegt einer großen Variabilität. Die Ergebnisse erlauben eine standortübergreifende Diskussion eines möglichen gemeinsamen Lernzielkatalogs für das Blockpraktikum Allgemeinmedizin. Dies kann die Vernetzung der Standorte fördern und so zur Qualitätssteigerung in der allgemeinmedizinischen Lehre auf nationaler Ebene führen.