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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Medizindidaktik in Leipzig – Konzeption des Medizin-Didaktik-Programms (MeDiPro) zur Medizindidaktischen Qualifizierung(MQ I)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Anja Schultze - Universitätsmedizin Leipzig, Medizindidaktisches Zentrum, Leipzig, Deutschland
  • Jürgen Meixensberger - Universitätsmedizin Leipzig, Medizindidaktisches Zentrum, Leipzig, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV22-08

doi: 10.3205/19gma174, urn:nbn:de:0183-19gma1741

Published: September 20, 2019

© 2019 Schultze et al.
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Einleitung: Seit 2004 finden an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig (MF) Kurse zur Medizindidaktischen Qualifizierung („Hochschullehrertraining“) von Lehrenden statt. Mit Etablierung des Medizindidaktischen Zentrums (MDZ) an der Medizinischen Fakultät 2016 wurde die Entwicklung eines strukturierten Gesamtkonzeptes zur Medizindidaktischen Qualifizierung (MQ) MeDiPro für die Qualifizierungsstufe MQ I mit 120 UE nach den Vorgaben des Medizindidaktiknetzes (MDN) [http://www.medidaktik.de/kompetenzzentrum/netzwerke/medizindidaktiknetz/hintergrund-und-ziele/] vorangetrieben. Hierbei wird das Ziel verfolgt, die Lehrenden durch ein strukturiertes Qualifizierungsprogramm gezielt zu qualifizieren, um dadurch die Lehrqualität im Medizinstudium zu verbessern.

Material und Methoden: Ausgehend von einer Diskussion im Hochschullehrerteam, einer Befragung von Teilnehmern des Hochschullehrertrainings 2017 (N=42) als Bedarfsanalyse und der Orientierung an anderen MDN-Standorten wurde ein Gesamtkonzept MeDiPro erarbeitet. Hierbei wurden etablierte Kursformate weiterentwickelt und neue Kurse pilotiert. Die Kurskonzeption und -durchführung erfolgt in doppelter Expertise durch eine Hochschuldidaktikerin mit lehrerfahrenen Ärzten, die i. d. R. über eine medizindidaktische Qualifizierung verfügen.

Ergebnisse: MeDiPro basiert auf 3 Säulen:

1.
Vermittlung von Kenntnissen in speziellen Lehrformaten der Medizin (z. B. POL [https://dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/lehreladen/lehrformate-methoden/problemorientiertes-lernen/problemorientiertes-lernen-pol-was-ist-das/]), Bedside Teaching/UaK);
2.
strukturierte Planung und Durchführung von unterschiedlichen Prüfungsformen (MC-Fragen, M3-Staatsexamen) und
3.
Vermittlung von Lehr-/Schlüsselkompetenzen.

Das „Hochschullehrertraining“ bildet mit 75 UE das Herzstück der MQ I: Im 4-tägigen Präsenzkurs werden jährlich rund 50 Lehrenden u. a. die Grundlagen der Lehrkonzeption, Microteaching und POL vermittelt. Im Transferteil (Lehrprobe) mit Reflexion und kollegialem Coaching mit Hospitation wird ein Lehrkonzept entwickelt und umgesetzt. Dabei erhalten die Lehrenden ein 360°-Feedback (Selbsteinschätzung, MentorIn, TandempartnerIn, Studierende). Die Ergebnisse der Lehrprobe werden am Abschlusstag präsentiert und diskutiert. Weitere Meilensteine sind ein medizindidaktischer Basiskurs („Handwerkszeug für gute Lehre in der Medizin“) mit Vertiefung UaK (seit September 2017 Pflichtveranstaltung für alle neu eingestellten Ärzte der Universitätsmedizin), die Implementierung eines Leitfadens für PJ-Betreuer, der PJ-Betreuer-Workshop und ein Workshop zum POL-Fallschreiben. Ein Kurs zur Medienkompetenz wird aktuell entwickelt.

Schlussfolgerung: Durch das MDZ wurden in den letzten drei Jahren etliche Kurse neu- oder weiterentwickelt und umgesetzt. Dadurch konnten die Voraussetzungen für ein strukturiertes Medizindidaktikgesamtkonzept an einem Einzelstandort für die Qualifizierungsstufe MQ I mit 120 UE nach MDN-Vorgaben geschaffen werden. Mittelfristig stehen an der MF zwei Aufgaben an:

1.
die erfolgreiche Zertifizierung von MeDiPro/MQ I durch das MDN 2020 und
2.
die nachhaltige Verstetigung von MeDiPro. Dies setzt ausreichend personelle und sächliche Ressourcen voraus.