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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Evaluation einer Intervention zum Erhalt der psychosozialen Gesundheit und zur Förderung der Selbstfürsorge von Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Simon Schwill - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin u. Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Katja Krug - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin u. Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Annalena Rentschler - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin u. Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Christoph Nikendei - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Joachim Szecsenyi - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin u. Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Till Johannes Bugaj - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV22-06

doi: 10.3205/19gma172, urn:nbn:de:0183-19gma1728

Published: September 20, 2019

© 2019 Schwill et al.
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Hintergrund: Ärzte sind in ihrem Berufsleben hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Es ist unklar, welche Form der niederschwelligen Intervention für Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin (ÄiW-AM) eine Hilfestellung im Umgang mit der eigenen psychosozialen Gesundheit sein kann.

Methoden: Das Weiterbildungsprogramm KWBW Verbundweiterbildungplus bietet ÄiW-AM u.a. ein differenziertes und berufsbegleitendes Seminarprogramm. Im Jahr 2018 wurde für die ÄiW-AM an neun Terminen ein Seminar zur psychosozialen Gesundheit im Hausarztberuf angeboten (270 Minuten; Inhalte wie Psychoedukation, Arbeitsplatzorganisation und Entspannungsverfahren). Diese Kompaktintervention wurde durch einen Fragebogen (FB) zur persönlichen Vorerfahrung mit den Seminarinhalten, durch einen psychometrischen FB zur Messung der aktuellen Belastung (PSQ-20, PHQ-9 und MBI) sowie durch einen FB zu den Veränderungen seit der Seminarteilnahme evaluiert. Ferner wurden Interviews mit den Seminarteilnehmern (TN) geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die Datenerhebung ist noch nicht abgeschlossen, zurzeit läuft die Befragung der Kontrollgruppe. Insgesamt haben N=212 ÄiW AM an der Nullpunktbefragung und N=118 ÄiW-AM an der Nachbefragung teilgenommen. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich >85% der TN bereits Sorgen gemacht haben, dass der Arztberuf die eigene psychosoziale Gesundheit gefährden könnte. Entsprechend zeigte sich eine große Offenheit für das Seminarthema. Interviews wurden mit N=17 ÄiW-AM geführt. Es scheint als hätten insbesondere solche ÄiW-AM von der Intervention profitiert, die sich bisher wenig mit der Thematik beschäftigt haben.

Diskussion: Die Ergebnisse der Intervention werden bis zur Jahrestagung der GMA 2019 vollständig vorliegen und können vor Ort diskutiert werden.

Schlussfolgerung: Es scheint einen Bedarf für das Themengebiet der psychosozialen Selbstfürsorge bei ÄiW-AM zu geben. Ferner sieht es danach aus, dass bereits eine einmalige Kompaktintervention das Bewusstsein für die eigene Gesundheit schärfen kann.