gms | German Medical Science

Attraktive Weiterbildungsangebote in der berufsbegleitenden, wissenschaftlichen Weiterbildung zeichnen sich u.a. durch eine hohe Theorie-Praxis-Verzahnung aus, d.h.oft auch, dass die Teilnehmenden schon während des Studiums das Erlernte am Arbeitsplatz anwenden können.

Die Verzahnung von Wissen und Handeln in und aus der Praxis ermöglicht den Weiterbildungsstudierenden, ihre eigenen Handlungen an theoretisch-wissenschaftlichen Konzepten zu reflektieren und an veränderte Situationen anzupassen bzw. weiterzuentwickeln [1]. Dabei dient die Reflexion, also das Betrachten der erfolgten Handlung aus einem gewissen Abstand heraus, als Korrektiv und ermöglicht es, die Vorannahmen zu hinterfragen und einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Die Reflexion der beruflichen Praxis im akademischen Kontext ist jedoch immer noch nicht üblich [2].

In der curricularen Praxis besteht die Schwierigkeit oft darin, die theoretischen Konzepte in praktisches Handeln zu überführen, und umgekehrt, die beruflichen Anforderungen in die Gestaltung der Lehr-/Lerninterventionen „praxisnah“ einzubinden.

Das BEST-VET Projekt ist vom BMBF gefördert und bietet zwei modulare Weiterbildungsprogramme für berufstätige Tierärztinnen und Tierärzte im Bereich „Veterinary Public Health“ und „Laboratory Animal Science“ an.

Anhand dieser Programme soll gezeigt werden, wie

1.

die bedarfsorientierte Entwicklung von Inhalten,

2.

der gemeinsame Einsatz von Dozierenden aus der Universität und der professionellen Praxis,

3.

der Einsatz von studierendenzentrierten Lehr-/Lernformaten und

4.

die Verwendung darauf abgestimmter Lerntools

die Verzahnung von Theorie und Praxis befördern können, wo Grenzen der Machbarkeit liegen und welche Schlüsselfaktoren die Umsetzung begünstigen oder behindern.

Unter a) soll gezeigt werden, wie und wann Stakeholder aus der Praxis in den Entwicklungsprozess der Inhalte eingebunden werden können.

Der Punkt b) beschäftigt sich mit organisatorischen Möglichkeiten, die den Austausch zwischen den Dozierenden der Universität und externen Lehrenden befördern.

Der Schwerpunkt des Vortrages soll auf den Punkten c) und d) liegen und insbesondere anhand des Modulaufbaus mit Vorbereitungsaufgaben, Präsenzzeiten, und Projektarbeiten und der dabei eingesetzten didaktischen Maßnahmen, wie z.B. Lernportfolio, Peer-assisted-learning, World Café und selbststrukturierten Praxisanteilen auf die oben genannten Themen eingegangen werden.