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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Die Herausbildung und Gewinnung fachärztlichen Nachwuchses aus der Generation Y als besondere Herausforderung der Universitätsmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Astrid Kötterl - Universität Würzburg, Institut für Pädagogik/ Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Würzburg, Deutschland; Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung, Würzburg, Deutschland
  • Chantal Rabe - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung, Würzburg, Deutschland
  • Regina Egetenmeyer - Universität Würzburg, Institut für Pädagogik/ Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Würzburg, Deutschland
  • Sarah König - Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung, Würzburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV22-03

doi: 10.3205/19gma169, urn:nbn:de:0183-19gma1698

Published: September 20, 2019

© 2019 Kötterl et al.
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Text

Einleitung: Der Fachkräftemangel ist keine Prognose mehr, sondern längst Realität in deutschen Kliniken (vgl. [1]). Zum generellen Ärztemangel kommen als weitere Herausforderung für das Klinikmanagement die besonderen Erwartungen der Generation Y an ihre Arbeitgeber. Vor diesem Hintergrund wurde am Universitätsklinikum Würzburg eine Interviewstudie durchgeführt, die Einflussfaktoren sowohl auf die Wahl der Facharztrichtung als auch die der Weiterbildungsstätte untersucht.

Methode: Es wurden acht Leitfaden-Interviews mit Assistenzärzten/-innen (N=8) im ersten Weiterbildungsjahr am Universitätsklinikum Würzburg geführt. Die Auswahl der befragten Fachrichtungen beinhaltete zum einen operative und konservative und zum anderen große und kleine medizinische Fachdisziplinen. Außerdem wurde jeweils eine männliche und eine weibliche Person in den einzelnen Fachgebieten interviewt.

Die Auswertung orientierte sich an einer inhaltlich-strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse, bei der Auswertungskategorien sowohl aus der Theorie als auch aus dem Interviewmaterial heraus entwickelt wurde.

Ergebnisse: Bei der Wahl der Facharztrichtung spielten für das Interesse an einer bestimmten medizinischen Fachdisziplin und an einer operativen oder konservativen Tätigkeit vor allem die bereits bestehenden klinischen Erfahrungen eine wichtige Rolle. Das betraf vor allem das Ausmaß des Patientenkontaktes. Eine Tendenz zeigt auf, dass die Entscheidung für die Facharztrichtung vermehrt im klinischen Studienabschnitt getroffen wurde. Auch (berufliche) Vorbilder wirkten sich darauf aus. Als weiterer Einflussfaktor bei der Wahl zeigte sich die Arbeitsmarktlage. Zur Entscheidung für ein Universitätsklinikum als Weiterbildungsstätte trug der wissenschaftliche Aspekt neben der ärztlichen Weiterbildung bei. Dazu trat das besondere Interesse an der universitären Medizin mit dem Wunsch nach einer ärztlichen Tätigkeit an einem Krankenhaus der Maximalversorgung. Einfließende Faktoren auf die konkrete Wahl der Weiterbildungsstätte waren persönliche Lebensumstände, wie z.B. Wohnort der Familie oder des Partners/ der Partnerin, aber auch institutionelle Aspekte wie ein gutes Arbeitsklima.

Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten und deren Analyse können wertvolle Hinweis für (Uni-)Klinika zur zukünftigen Anwerbung und Gewinnung von (fach)-ärztlichem Personal (in Weiterbildung) geben. Sie beruhen auf den allgemeinen Erwartungen der Generation Y an potentielle Arbeitgeber sind und darauf, was diese für das Klinikmanagement bedeuten. Aus der Studie lassen sich Entwicklungspotentiale identifizieren und für die Rekrutierung fachärztlichen Nachwuchses nutzen.


Literatur

1.
ohne Autor. Bundesinstitut warnt vor Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Zugänglich unter/available from: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73002/Bundesinstitut-warnt-vor-Fachkraeftemangel-im-Gesundheitswesen External link