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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Anvertraubare professionelle Tätigkeiten in der Weiterbildung in ambulanter allgemeiner Pädiatrie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Folkert Fehr - Gemeinschaftspraxis für Kinder und Jugendliche, Deutschland
  • Ulrike Gitmans - Kinder- und Jugendarztpraxis Papenburg, Papenburg, Deutschland
  • Christoph Weiß-Becker - Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV22-02

doi: 10.3205/19gma168, urn:nbn:de:0183-19gma1688

Published: September 20, 2019

© 2019 Fehr et al.
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Die Weiterbildung in Deutschland ist im Umbruch. Traditionell klafft ein tiefer Graben zwischen der Ausbildung, die universitätsbasiert, naturwissenschaftlich und mit vielen multiple-choice Fragen aufgestellt ist, und der Weiterbildung, die krankenhausbasiert, arbeitsbegleitend und praktisch organisiert ist. Verschiedene Konzepte sind vorgelegt worden, um eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen. Für eine strukturierte kompetenzbasierte Weiterbildung fehlt eine flächendeckende, verbindliche curriculare Vorgabe und damit die Grundlage der Vergleichbarkeit der Kompetenzen von Ärztinnen in Weiterbildung (ÄiW). Die Arbeitsgruppe Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Ambulante Allgemeine Pädiatrie (DGAAP) hat deshalb nach dem Konzept der Entrustable Professional Activities reale anvertraubare professionelle Tätigkeiten (APT) der Grundversorgung identifiziert, Anzahl und Umfang entschieden, Titel und Inhalte definiert, Kompetenzdomänen ausgewählt, erforderliches Wissen und notwendige Fähigkeiten spezifiziert und Prüfungsmethoden beschrieben. Diese Handreichung steht seit 2017 für pädiatrische Weiterbilder als elektronische Plattform unter https://www.paedcompenda.de/ (Abbildung 1 [Abb. 1]) zur Verfügung und wird in Anwendung und Wirksamkeit vom GMA-Ausschuss Weiterbildung begleitet. Ärztinnen in Weiterbildung bearbeiten schrittweise die Lernzielkataloge der 12 APTs, melden sich zur beobachtenden Rückmeldung bei ihren Weiterbilderinnen, werden nach und nach mit immer mehr Privilegien zur eigenständigen Tätigkeit betraut.

Dieser Beitrag liefert eine Zwischenauswertung der ersten 200 Nutzerinnen. Was wurde gelernt, was beobachtet, was anvertraut? Durch das einmalige Forschungsmodul ist es möglich, die individuelle und gruppenbezogene Kompetenzentwicklung von Ärztinnen auf ihrem Weg zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin oder Kinder- und Jugendpsychiatrie in ihrer allgemeinpädiatrischen Weiterbildung zu beobachten.

Die Praxis der Weiterbildung in der Pädiatrie sollte APTs berücksichtigen. Dazu ist die Einbindung ambulanter Abschnitte in der Facharztweiterbildung unverzichtbar. Die primärversorgende Pädiatrie muss dazu ihre Lernorte zu vorbereiteten Lernumgebungen für Ärztinnen in Weiterbildung und ihre Praxisinhaber zu Lehrern weiterentwickeln.

Abbildung 2 [Abb. 2]


Literatur

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van Esso D, del Torso S, Hadjipanayis A, Biver A, Jaeger-Roman E, Wettergren B, Nicholson A, and the members of the Primary-Secondary Working Group (PSWG) of the European Academy of Paediatrics (EAP). Paediatric primary care in Europe: variation between countries. Arch Dis Child. 2010;95(10):791-795. DOI: 10.1136/adc.2009.178459 External link
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Fegeler U, Jünger-Roman E, Martin R, Nentwich HJ. Ambulante allgemeinpädiatrische Grundversorgung. Versorgungsstudie der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin. Monatsschr Kinderheilkunde. 2014;162(12):1117-1130
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