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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Die Rolle der Dozierenden in POL (neu) entdeckt – eine Neukonzeptionierung des Train-the-Trainer-Konzeptes

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Tanja Hitzblech - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Team Spezielle Lehrformate, Berlin, Deutschland
  • Rolf Kienle - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Team Spezielle Lehrformate, Berlin, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV21-08

doi: 10.3205/19gma166, urn:nbn:de:0183-19gma1669

Published: September 20, 2019

© 2019 Hitzblech et al.
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Einleitung: Dozierende im Problemorientierten Lernen (POL) fungieren - anders als in fachgebundenem Unterricht - vor allem als Moderator*innen, die den inhaltlichen und gruppendynamischen Lernprozess begleiten [1]. An der Charité gibt es seit Februar 2018 ein hochschuldidaktisches Trainingskonzept, welches u.a. die Herausforderungen, mit denen POL-Dozierende in ihrer Rolle als Moderator*innen konfrontiert sein können, fokussiert [2].

Material und Methoden: Die POL-Dozierendenqualifizierung erfolgt an der Charité durch ein zweitägiges Training mit jeweils 9 Unterrichtseinheiten. Am Ende des ersten Trainingstages simulieren die Teilnehmer*innen (TN) eine erste POL-Sitzung mit einem POL-Fall, der das didaktische Konzept von POL und die Bedeutung des Feedbacks (FB) thematisiert. Ziel ist, die TN mit den Herausforderungen und POL-Prinzipien vertraut zu machen, sie für die Bedeutung des Feedbackgebens zu sensibilisieren und durch praktische Erfahrung auf ihre Rolle als POL-Dozierende vorzubereiten.

Die TN evaluieren papierbasiert mittels einer 4-stufigen Likert-Skala (1=stimme voll zu; 4=stimme gar nicht zu) und Freitextkommentaren. Die Daten werden quantitativ mittels deskriptiver Statistik, die Freitexte qualitativ mittels Globalauswertung (Legewie 1994) ausgewertet.

Ergebnisse: Die Evaluation der bisher stattgefundenen zehn Trainings (N= 104, Rücklaufquote 100%) zeigt, dass die TN (ca. 2/3 Mediziner, 1/3 Nicht-Mediziner) durch diesen Spezialfall ihre zukünftige Aufgabe als POL-Dozierende (M= 1,69, SD=0,777) und die Rolle der Studierenden (M=1,71, SD=0,759) verstehen und ihre didaktischen Fertigkeiten erweitern können (M=1,83, SD=0,730). 96% der Befragten geben an, den Sinn der FB-Runden am Ende von POL-Sitzungen verstanden zu haben. Die qualitative Analyse zeigt, dass die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Studierendenperspektiven, der Rolle der Dozierenden, der Bedeutung von FB und den herausfordernden (gruppendynamischen) Unterrichtssituationen als hilfreich eingeschätzt wird, deutet aber gleichzeitig auf noch weiteren didaktisch-methodischen Schulungsbedarf hin.

Schlussfolgerung: Obwohl sich die TN durch dieses neue Trainingskonzept sehr gut auf ihre zukünftige Rolle als Moderator*innen des Lernprozesses einer POL-Gruppe vorbereitet fühlen, zeigt es auch, als wie herausfordernd diese Rolle empfunden wird und wie sehr sie die Reflexionsmöglichkeit im Training schätzen.


Literatur

1.
Hitchcock MA, Mylona ZH. Teaching faculty to conduct problem-based learning. Teach Learn Med. 2000;12(1):52-57. DOI: 10.1207/S15328015TLM1201_8 External link
2.
Mohamad N, Chen R, Isahak I, Salam A, Siraj HH, Das S. Developing skills in problem based learning facilitation: An insight. Intern Med J. 2010;17(2):103-106