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Visionäre Kompetenzen für Medizinstudierende
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Das Gesundheitssystem der Bundesrepublik Deutschland wird in aktuellen Debatten als durchaus renovierungs- und veränderungsbedürftig bezeichnet [1]. Doch fehlt es uns und diesem System an AkteurInnen, die sich kritisch mit diesem auseinandersetzen, es fehlt an QuerdenkerInnen, an ProblemlöserInnen, an InnovatorInnen – es fehlt an VisionärInnen.
Die Akteure des Gesundheitssystems funktionieren in einem Konstrukt, in dem Hinterfragen kaum Raum und Zuspruch findet. Ohne Hinterfragen ist Innovation, Veränderung und Weiterentwicklung jedoch nur schwer möglich. Unsere Gesellschaft und insbesondere das Gesundheitssystem hat hier definitiv großen Aufholbedarf. Dafür sollte dieses Thema zeitnah und konsequent in der Medizinischen Ausbildung verankert werden.
Die Weiterentwicklung des NKLM und der Gegenstandskataloge im Rahmen des Masterplans Medizinstudium 2020 ist ein begrüßenswerter Prozess, um durch Fokus auf Kompetenzorientierung sowie inhaltliche Umstrukturierung mit den sich ständig ändernden Herausforderungen mithalten zu können. Der bvmd fehlt hierbei eine entscheidende Komponente, die alle MedizinerInnen benötigen, um sich im dynamischen Gesundheitssystem zurecht zu finden und dieses aktiv mitgestalten zu können.
Ergebnisse: Der Visionär/die Visionärin als abstrakter Konzeptbegriff soll eben jene Haltungen und Kompetenzen umfassen und alle zukünftigen MedizinerInnen dazu befähigen, kritisch zu reflektieren, Strukturen zu überdenken und aktiv Veränderungen zu bewirken, um so die stetige Entwicklung der Gesellschaft mitzugestalten.
Während die bereits integrierten CanMEDS-Rollen ([2], http://www.nklm.de) sich ausschließlich auf einen eindimensionalen Zeitpunkt beziehen, soll die Achse des Visionärs/der Visionärin sich systemtranszendent über das gesamte Berufsleben erstrecken und zukunftsorientiert neue Handlungsräume aufweisen (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Sie kann somit als Basis aller Rollen verstanden werden.
Die bvmd fordert, die Visionärin/den Visionär fest und explizit in den NKLM zu implementieren und so den konkreten Eingang in die neuen Curricula zu gewährleisten.
Schlussfolgerung: Die visionäre Haltung muss explizit Einzug in die Medizinische Ausbildung erhalten. Alle zukünftigen Generationen von MedizinerInnen müssen dazu befähigt werden, sich kritisch mit ihrem Umfeld auseinander zu setzen und zukunftsorientiert Veränderungen anzustreben. Dafür ist sowohl die feste Einbindung in den überarbeiteten NKLM und GK als auch die konkrete Umsetzung an jeder einzelnen Fakultät und Klinik notwendig.
Literatur
- 1.
- Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin. Evidenzbasierte Medizin und Daseinsfürsorge statt erlös-gesteuerter Gefährdung des Patientenwohls! Stellungnahme vom 27.02.2019. Berlin: Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medzin; 2019. Zugänglich unter/available from: https://www.ebm-netzwerk.de/was-wir-tun/publikationen/stellungnahmen
- 2.
- Jilg S, Möltner A, Berberat P, Fischer MR, Breckwoldt J. How do Supervising Clinicians of a University Hospital and Associated Teaching Hospitals Rate the Relevance of the Key Competencies within the CanMEDS Roles Framework in Respect to Teaching in Clinical Clerkships? GMS Z Med Ausbild. 2015;32(3):Doc33. DOI: 10.3205/zma000975