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Das Anforderungsprofil für ein Studium an der MHH aus Sicht verschiedener Dozierendengruppen
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Das Vergabeverfahren für Studienplätze ist durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in eine Veränderungsphase getreten. Die verschiedenen Quoten werden neu bestimmt und die Diskussion über die Eignung von Bewerber*innen ist neu entfacht.
Dozierende der Medizin beeinflussen die Auswahl von Medizinstudierenden auf unterschiedlichen Wegen. Einerseits entscheiden sie über die Auswahlkriterien. Andererseits wirken sie während des Studiums als Leitfiguren. Und auch als spätere potenzielle Arbeitgeber*innen sind Ihre Vorstellungen über die Anforderungen relevant.
Will man die Eignung von Bewerber*innen bestimmen, so sollte man eine Vorstellung davon haben, welche Anforderungen aus der Sicht von Ärzt*innen relevant sind. Diesen Aspekten wurde deshalb an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) durch eine Befragung von Dozierenden nachgegangen. Wegen ihrer Bewährung in anderen Studiengängen wurden neben den Themengebieten des ärztlichen Alltags [http://www.nklm.de1] auch übergreifende Persönlichkeitsfaktoren [1] einbezogen.
Material und Methoden: Der eingesetzte Fragebogen umfasst vier Themengebiete:
- 1.
- der berufliche Hintergrund der Dozierenden,
- 2.
- das wünschenswerte Anforderungsprofil von Studienplatzbewerber*innen, einschließlich für das Studium günstiger Persönlichkeitsmerkmale,
- 3.
- das aktuelle Anforderungsprofil im beruflichen Alltag der Dozierenden, einschließlich dem als typisch angesehenen Persönlichkeitsprofil,
- 4.
- das von Dozierenden präferierte Auswahlverfahren.
Befragt wurden Dozierende im Medizinstudium an der MHH einschließlich der eingebundenen Lehrpraxen und Lehrkrankenhäuser. Die Befragung fand online im Wintersemester 2018/19 statt. Dabei wurden die Dozierenden der MHH und die Ärzt*innen in den Lehrpraxen bis zu zwei Mal an die Teilnahme an der Befragung erinnert. Die Ärzt*innen an den Lehrkrankenhäusern wurden über eine allgemeine Einladung an die PJ-Beauftragten der Lehrkrankenhäuser einmal zur Teilnahme aufgefordert.
Ergebnisse: Geantwortet haben 215 an der MHH beschäftigte Dozierende des Medizinstudiengangs, 10 an den Lehrkrankenhäusern der MHH beschäftigte Ärzt*innen und 101 Ärzt*innen aus den Lehrpraxen der MHH. Die laufende Auswertung fokussiert einerseits auf den Vergleich zwischen an der MHH und in einer Lehrpraxis tätigen Dozierenden. Andererseits werden schon einmal an den Auswahlgesprächen beteiligte Dozierenden mit noch nicht aktiv als Gutachter*innen beteiligten Dozierenden verglichen.
Schlussfolgerungen: Ob die Dozierenden ein einheitlicheres Anforderungsprofil von Studienanfängern haben als von ihrer eigenen beruflichen Tätigkeit bleibt abzuwarten. Ebenso, ob die Umfrage unter den Dozierenden der MHH das Bewusstsein für die Problematik von Auswahlverfahren erhöht. Aber schon jetzt hat diese Untersuchung die Anzahl der in die Suche nach Auswahlverfahren für das Medizinstudium eingebundenen Mitglieder der MHH erhöht hat.