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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

FALLbasiert lernen für die Zukunft: Mittels Einsatz von Multiple-Choice (MC)-Fragen und Key-Feature-Fällen (KFF) näher an den Bedürfnissen der Studierenden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Monika Himmelbauer - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Desiree Koller - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Philipp Pavelka - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Andrea Praschinger - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Franz Kainberger - AKH Wien, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Wien, Österreich

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV17-02

doi: 10.3205/19gma129, urn:nbn:de:0183-19gma1292

Published: September 20, 2019

© 2019 Himmelbauer et al.
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Text

Einführung: Inhalte des Pflichtkurses „Interdisziplinäre Fallkonferenzen“ im 5. Studienjahr der Humanmedizin sind Darstellungen von Patientenfällen aus dem klinischen Alltag. Jeden Montag kommen die Studierenden (n~600) für 3 Stunden mit erfahrenen klinischen Lehrern zusammen. In der Regel werden die Studierenden anhand der vorgestellten Fälle mittels traditioneller MC-Fragen geprüft.

Ziele:

  • Förderung des klinischen Denkens bei den Studierenden
  • Bessere Abstimmung von Lehre, Lernen und Prüfung
  • Besseres Feedback durch das Erklären von richtigen und falschen Antworten

Projektbeschreibung: Die Studierenden waren in den letzten zehn Jahren verpflichtet, jede Woche zwei MC-Fragen zu den im Verlauf des Studienjahres präsentierten Inhalten zu bearbeiten. Zusätzlich zum traditionellen MC-Format wurden im Studienjahr 2017/18 dreistufige KFF probeweise eingeführt. Mit Hilfe von KFF können die Studierenden ihre klinischen Fähigkeiten trainieren. Im Studienjahr 2018/19 wurden vermehrt Fragen im KFF-Format, in deren Zentrum jeweils ein Patientenfall steht, eingesetzt. Zudem wurden beide Formate mit Erklärungen für richtige und falsche Antworten versehen, um das Feedback für die Studierenden zu verbessern.

Ergebnisse: Die Studierenden (n~550) schätzen das KFF-Format grundsätzlich positiv ein. Im Vergleich zu traditionellen MC-Fragen sehen sie einen Vorteil in der Förderung des klinischen Denkens und seiner möglichen Anwendung in der zukünftigen Arbeit und Praxis. Die Studierenden bewerteten die drei Fragen zu den KFF als mittelschwer (M=2.53, SD=0.25, Skala: 1-5). Im Durchschnitt erzielten sie bei den KFF eine niedrigere Punktezahl als bei den traditionellen MC-Fragen (KFF: M=8.23, SD=0.97, Skala: 1-10; MC: M=8.94, SD=0.57, Skala: 1-10; n~600; Cohen’s d=0.77).

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse demonstrieren, dass Lehre, Lernen und Prüfung durch den Einsatz von patientenbasierten Prüfungsfällen im KFF-Format besser aufeinander abgestimmt sind. Das verbesserte Feedback durch das Auflösen der richtigen und falschen Antworten könnte zu einer höheren Leistungsmotivation sowie zu einem Lernzuwachs der Studierenden führen. Inwieweit das klinische Denken aber tatsächlich gefördert wird, wird in weiteren Untersuchungen geklärt.


Literatur

1.
Biggs J, Tang C. Teaching for Quality Learning at University. Maidenhead (UK): Open University Press; 2011.
2.
Kopp V, Möltner A, Fischer MR. Key-Feature-Probleme zum Prüfen von prozeduralem Wissen: Ein Praxisleitfaden. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(3):Doc50. Zugänglich unter/available from: https://www.egms.de/static/de/journals/zma/2006-23/zma000269.shtml External link
3.
Page G, Bordage G, Allen T. Developing key-feature problems and examinations to assess clinical decision-making skills. Acad Med. 1995;70(3):194-201.