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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Diagnosekompetenzmessung mit standardisierten Patienten und interaktiven Videosimulationen: Ergebnisse aus einer Studie zum Anamnesegespräch

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maximilian Christian Fink - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Victoria Reitmeier - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Matthias Siebeck - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland; Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
  • Frank Fischer - Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie, München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV16-06

doi: 10.3205/19gma125, urn:nbn:de:0183-19gma1251

Published: September 20, 2019

© 2019 Fink et al.
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Text

Einleitung: Die Diagnosekompetenzmessung von Medizinstudierenden mit standardisierten Patienten ist im Medizinstudium fest etabliert aber aufwendig. Die Diagnosekompetenzmessung mithilfe von interaktiven Videosimulationen bietet sich als hochverfügbare Alternative oder Ergänzung an und gewinnt zunehmend an Bedeutung [1]. Der Vergleich dieser beiden Simulationsarten zur Diagnosekompetenzmessung im Anamnesegespräch wird in der folgenden Studie untersucht.

Material und Methoden: Eine Stichprobe von N=75 Studierenden (n=38 Studierende im klinischen Studienabschnitt, n=37 Studierende im Praktischen Jahr) bearbeitete nach einem Wissenstest in randomisierter Reihenfolge jeweils 3 Patientenfälle in interaktiven Videosimulationen und 3 vergleichbare Patientenfälle mit standardisierten Patienten zum Thema Atemnot. Im Anschluss an jeden Fall gaben die Studierenden eine Diagnose ab und bewerteten die Authentizität der Simulation.

Ergebnisse: Die Diagnoseakkuratheit bei standardisierten Patienten war nicht signifikant höher als in Videosimulationen (t(73)=1.74, p=.086, t-Test für abhängige Stichproben). Die Authentizität wurde bei standardisierten Patienten höher beurteilt als in Videosimulationen (t(62)=8.62, p<.001, t-Test für abhängige Stichproben). Weitere Zusammenhänge beider Simulationsarten mit erhobenen Wissensmaßen und Ergebnisse von Äquivalenztests werden berichtet.

Schlussfolgerung: Das Fehlen von Unterschieden in der Diagnoseakkuratheit zwischen den beiden Simulationsarten impliziert, dass interaktive Videosimulationen zur Messung von Teilaspekten von Diagnosekompetenzen als hochverfügbare Alternative zu standardisierten Patienten genutzt werden könnten. Die Befunde zur Authentizität zeigen jedoch, dass interaktive Videosimulationen als weniger authentisch wahrgenommen werden als standardisierte Patienten.


Literatur

1.
Ryall T, Judd BK, Gordon CJ. Simulation-based assessments in health professional education: A systematic review. J Multidiscip Healthc. 2016; 9:69-82. DOI: 10.2147/JMDH.S92695 External link