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Vom Pilotstandort zum Goldstandard – interprofessionelle Ausbildungsstationen
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Interprofessionelle Zusammenarbeit als eine wichtige Säule des Gesundheitswesens ist unverzichtbar in der evidenzbasierten und patientenzentrierten Versorgung [1]. Trotz dessen ist die Lehre interprofessioneller Kompetenzen in Deutschland bisher curricular kaum verankert. Darüber hinaus werden Wissen, Haltungen und Kompetenzen zu dieser Thematik meist nur implizit und monoprofessionell vermittelt. Um dies zu ändern, fordert und fördert die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) zusammen mit dem Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (impp) die flächendeckende Verankerung von Interprofessionellen Ausbildungsstationen im Praktischen Jahr des Medizinstudiums.
Hintergrund: Auf Interprofessionellen Ausbildungsstationen (IPSTAs) übernehmen Studierende und Auszubildende verschiedener Gesundheitsfachberufe eigenständig Patientenbetreuung und Stationsmanagement. Durch die stetige Kommunikation, die gemeinsame Arbeit sowie gezielte Aufgabenteilung steigt das gegenseitige Verständnis füreinander. Die daraus resultierenden effizienteren Behandlungsabläufe senken die Fehlerrate und erhöhen die Patientensicherheit. Eine angenehmere Arbeitsatmosphäre im Team kann zudem die eigene mentale Gesundheit stärken.
Verantwortungsübernahme sowie der Umgang mit Unsicherheit werden gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer für den ärztlichen Beruf notwendiger und im Studium zu kurz gekommener kommunikativer und klinisch-praktischer Kompetenzen gefördert [2].
Viele dieser am Format der Entrustable Professional Activities (EPA) angelehnten Elemente spiegeln sich auch im Entwurf des IMPP zum neuen dritten Staatsexamen wieder [3].
Projektskizze: Um das Ziel zu erreichen, allen Studierenden dieses innovative Ausbildungskonzept zu ermöglichen, arbeiten bvmd und impp gemeinsam mit weiteren Institutionen an Ausbau und Vernetzung der Stationen. Hierzu wurde eine Taskforce von bvmd-Studierenden gegründet, die einen Leitfaden „How To IPSTA“ erstellt, mit dem Ziel, Studierenden und Dozierenden wertvolle Informationen zum Initiativaufbau einer IPSTA zur Verfügung zu stellen. Zudem wird ein einheitliches Evaluationskonzept erarbeitet und die wissenschaftliche Fundierung vorangetrieben. In regelmäßigen Vernetzungstreffen werden Strategien und Konzepte gemeinsam reflektiert.
Im Rahmen der Zusammenarbeit werden Studierende dazu befähigt, selbstständig Entwicklungsprozesse voranzutreiben und Verantwortung für das Gesundheitssystem von morgen zu übernehmen.
Fazit: Interprofessionelle Ausbildungsstationen verbessern durch Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit sowie der eigenverantwortlichen Patientenbetreuung sowohl die Ausbildung, als auch nachhaltig die Versorgungslandschaft. Die bvmd und das impp greifen so eine der größten Herausforderungen des Gesundheitswesens unserer Zeit auf. In der Zusammenarbeit beider Institutionen können Expertise, Gestaltungswille und ein nationales Netzwerk zielführend gebündelt werden.
Literatur
- 1.
- World Health Organization Health, editor. Framework for action on interprofessional education and collaborative practice. Geneva: WHO; 2010. Zugänglich unter/available from: https://www.who.int/hrh/resources/framework_action/en/
- 2.
- Mihaljevic AL, Schmidt J, Mitzkat A, Probst P, Kenngott T, Mink J, Fink CA, Ballhausen A, Chen J, Cetin A, Murmann L, Müller G, Mahler C, Götsch B, Trierweiler-Hauke B. Heidelberger Interprofessionelle Ausbildungsstation (HIPSTA): a practice- and theory-guided approach to development and implementation of Germany's first interprofessional training ward. GMS J Med Educ. 2018;35(3):Doc33. DOI: 10.3205/zma001179
- 3.
- Jünger J. Pläne und Ausblick zur Zusammenarbeit mit dem IMPP: Delegiertenkonferenz der AWMF. Frankfurt am Main: AWMF; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Die_AWMF/Delegiertenkonferenz/DK-2017-11/TOP_10_20171111_Masterplan_2020_GK_AWMF_zum_Versenden.pdf