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Validierung des Study Preferences Questionnaire (SPQ) zur Messung von holistischen und serialistischen Lernpräferenzen bei Studierenden der Humanwissenschaften
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Die individuelle Anpassung von digitalen Lernumgebungen an die holistische bzw. serialistische Lernpräferenz [1] stellt eine Option zur Leistungsförderung insbesondere in computergestützten Lernumgebungen dar [2]. Bisher existiert kein deutsches Messinstrument, das die ökonomische Erfassung dieser Präferenzen ermöglicht, obwohl eine gekürzte englische Version des Study Preference Questionnaires mit nur 11 Items vorliegt [3].
Material und Methoden: In der Studie wurde das englische Messinstrument zur Messung holistischer und serialistischer Lernpräferenzen psychometrisch getestet und anschließend in einer e-Learning Umgebung angewandt. Die Erhebung fand im virtuellen Labor der FernUniversität in Hagen sowie in der Jacobs Universität in Bremen statt. Insgesamt nahmen 670 Studierende der Humanwissenschaften an der Erhebung teil. Zur Ermittlung der psychometrischen Kennwerte wurde eine explorative Faktorenanalyse (N=335) und eine konfirmatorische Faktorenanalyse (N=335) durchgeführt.
Ergebnisse: Der Fragebogen ermöglichte die Differenzierung zweier Skalen: holistische Lernpräferenz (bestehend aus vier Items, Cronbach alpha=0,75) und serialistische Lernpräferenz (sieben Items, 0,71). Die konvergente Validität zeigte sich in Korrelation zum Konstrukt Kognitionsbedürfnis, welches schwach positiv mit der holistischen (r=0.232, р<0.001) und negativ mit der serialistische Skala korrelierte (r=-0.036, р=n.s.). Eine hohe Ausprägung auf der holistischen Skala ging mit signifikant häufigeren Klicks (F(2, 339)=2.92, p<0.05) und Vorwärtsbewegungen in der e-Learning Umgebung (F(2, 339)=2.96, p<0.05) einher.
Schlussfolgerung: Auf Basis des Navigationsverhaltens in dem Online-Modul bietet sich für serialistisch orientierte Lernende ein lineares Design an, während der holistisch orientierte Lernende von einem entgegengesetzten Vorgehen profitiert. Das vorgeschaltete Durchführen eines Eingangstests zur Identifikation des studentischen Lernverhaltens wäre somit ein denkbarer Lösungsansatz für die gezielte Steuerung des Lernens.
Literatur
- 1.
- Ford N. Learning styles and strategies of postgraduate students. Br J Educ Technol. 1985;16(1):65-77.
- 2.
- Staemmler D. Lernstile und interaktive Lernprogramme: kognitive Komponenten des Lernerfolges in virtuellen Lernumgebungen. Heidelberg: Springer-Verlag; 2007.
- 3.
- Jeske D, Backhaus J, Roßnagel CS. Evaluation and revision of the Study Preference Questionnaire: Creating a user-friendly tool for nontraditional learners and learning environments. Learn Ind Diff. 2014;30:133-139. DOI: 10.1016/j.lindif.2013.11.006