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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Einführung Tablet-basierter Klausuren an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gudrun Karsten - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Kiel, Deutschland
  • Stefanie Gerull - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Kiel, Deutschland
  • Jörn Heid - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Deutschland
  • Ingolf Cascorbi - UKSH Kiel und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Kiel, Deutschland
  • Inga Ebermann - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Kiel, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV7-05

doi: 10.3205/19gma053, urn:nbn:de:0183-19gma0537

Published: September 20, 2019

© 2019 Karsten et al.
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Text

Einleitung: Ziel der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist es, die schriftlichen (Multiple Choice) Prüfungen des 2. Studienabschnitts im Medizinstudium vollständig von Papier- auf Tablet-basierte Durchführung umzustellen. Gründe für die Umstellung sind

1.
Anwendung neuer Prüfungsformate wie z.B. Key-Feature-Fragen,
2.
Verwendung verschiedener Medien, z.B. Abbildungen, Videos und
3.
Zeiteinsparung bei Vorbereitung und Auswertung.

Zur Umsetzung ist die Fakultät 2017 dem Umbrella Consortium for Assessement Networks (UCAN) beigetreten. Alle 42 Klausuren des 2. Studienabschnitts werden innerhalb einer Woche geschrieben. Diese Klausurenwoche wird vom Studiendekanat organisiert.

Methoden: Im Juli 2018 wurden in einem Pilotprojekt sechs Klausuren Tablet-basiert durchgeführt (tEXAM von UCAN – Umbrella Consortium for Assessment Networks). Die Prüflinge stammten aus einer Semesterkohorte. Ihnen wurde vor der Klausurenwoche eine Übungsklausur angeboten, anhand derer die Handhabung der Tablets und der Prüfungssoftware vorgestellt wurde und von den Studierenden geübt werden konnte. Darüber hinaus wurde eine schriftliche Anleitung zur Verfügung gestellt. Alle Klausuren der Klausurenwoche wurden einige Tage vor der ersten Klausur auf die Tablets geladen, um die Offline-Funktion bei einem möglichen W-LAN-Ausfall sicherzustellen. Jede Klausur wurde mit ca. 120 Prüflingen parallel in zwei Hörsälen durchgeführt. Die Prüflinge evaluierten die Tablet-basierte Klausurdurchführung einige Wochen nach den Prüfungen.

Ergebnisse: Während der Pilotphase gab es einige technische Probleme, die jedoch gelöst werden konnten. Keines davon war so schwerwiegend, dass die Klausurdurchführung gefährdet war. Trotzdem wurden Papier-basierte Klausuren für den Notfall bereitgehalten. Die Prüflinge bewerteten die Einführungsveranstaltung als geeignet, um sich mit den Tablet-Klausuren vertraut zu machen. Etwa 75% hatten keine Probleme mit der Handhabung der Tablets in den Prüfungen. 61% waren zuversichtlich, dass ihre Daten korrekt gespeichert würden. 31% zogen Tablet-basierte Prüfungen Papier-basierten vor.

Die Ergebnisse des Pilotprojekts wurden zur Verbesserung der Organisation der darauffolgenden Klausurenwoche im Februar 2019 verwendet. Es wurden 19 Klausuren (drei Semesterkohorten) Tablet-basiert durchgeführt, technische Probleme waren minimal. Evaluationsergebnisse werden voraussichtlich im Frühjahr 2019 vorliegen.

Schlussfolgerung: Die Einführung Tablet-basierter Klausuren für eine größere Anzahl an Prüfungen ist möglich. Allerdings sind – zumindest in der Anfangsphase – im Vorfeld und während der Klausuren gründliche Planung und genügend Zeit für das Erkennen und Beseitigen möglicher Probleme nötig.