gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

„Halten die Akkus durch?“ – Pilotprojekt zum tabletbasierten schriftlichen Prüfen an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maike Linke - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Referat Lehre, SG Prozessmanagement, Dresden, Deutschland; Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Bereich Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, Dresden, Deutschland
  • Hendrik Berth - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Bereich Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, Dresden, Deutschland
  • Ernst Peter Richter - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Bereich Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, Dresden, Deutschland
  • Henryk Pich - Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensiv­medizin, Augsburg, Deutschland
  • Thomas Kugel - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Referat IT, Dresden, Deutschland
  • Matthias Hinz - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Referat Lehre, SG Prozessmanagement, Dresden, Deutschland; Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Referat Lehre, Dresden, Deutschland
  • Stefan Ehrlich - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Bereich Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, Dresden, Deutschland
  • presenting/speaker Anna Mutschler - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Deutschland
  • Konstantin Brass - Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV7-03

doi: 10.3205/19gma051, urn:nbn:de:0183-19gma0515

Published: September 20, 2019

© 2019 Linke et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Der Einsatz von Tablets in der Lehre hat an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden bereits eine lange Tradition. Sie werden bei den jährlichen Auswahlgesprächen, bei der Lehr-Evaluation und bei OSCE-Prüfungen erfolgreich zur effektiven papierlosen Protokollierung eingesetzt.

Am 16.07.2018 wurde im Fach Medizinische Psychologie/Soziologie im Rahmen eines Pilotprojektes erstmals eine schriftliche Prüfung für alle 220 Studierenden ausschließlich elektronisch auf Tablets durchgeführt. Die Prüflinge wurden über QR-Codes identifiziert und mussten 30 MC-Fragen in 45 Min. beantworten. Es wurden die fakultätseigenen iPads sowie die UCAN-Tools IMS und tEXAM des Instituts für Kommunikations- und Prüfungsforschung eingesetzt. Es fand zudem eine Begleitevaluation statt, um die Akzeptanz der Studierenden erfassen zu können.

Der Klausur ging eine längere Vorbereitungsphase voraus, bei der das Fach Medizinische Psychologie/Soziologie zusammen mit den Referaten IT und Lehre die Anwendungsbreite und eventuelle Fehlerquellen analysierten. Welche Bedienfehler könnten die Studierenden machen? Reicht das W-LAN? Halten die Akkus durch? Diese und andere Dinge wurden vorab in einer Klausur im Wahlfach Katastrophenmedizin mit wenigen Studierenden sowie in einer simulierten Hörsaalprüfung mit MitarbeiterInnen in der Rolle der Studierenden erprobt.

Die Bilanz ist positiv: Die Mehrzahl der Studierenden zeigte sich nach der Klausur zufrieden (59,8% der Studierenden vergaben in der Begleitevaluation die Schulnoten 1 und 2). Die Lehrenden zeigten sich über den weitestgehend reibungslosen technischen Ablauf erfreut.

Mit der erfolgreichen Pilotphase eröffnen sich zukünftig viele neue Möglichkeiten der Prüfungsgestaltung: So können beispielsweise Bilder, Audios oder Videos in Klausuren sowie innovative Fragetypen vermehrt eingesetzt werden. Die Prüfungen können bei identischen Fragen in einer Vielzahl von Varianten generiert werden.

Das elektronische Verfahren kann helfen, Prüfungen fälschungs-, betrugs-, rechts- und ausfallsicherer zu machen. Da die Daten zunächst lokal auf der Client-Seite gespeichert werden, haben Server-, Datenbank- oder Verbindungsprobleme keine negative Auswirkung auf eine laufende Prüfung. Aufgrund des Einsatzes von Tablets ist man zudem räumlich sehr flexibel und nicht an die Verfügbarkeit von PC-Pools gebunden.

Durch die automatische Auswertung kann Zeit eingespart werden: Die Rückmeldung der Prüfungsergebnisse wird beschleunigt und teststatistische Analysen wie z.B. Aufgabenschwierigkeit, Trennschärfe und Diskriminationsindex der Prüfungsfragen können schnell berechnet werden. Das Verfahren spart folglich nach einer Phase der ersten Erprobung sowohl Zeit als auch viel Papier und Personal.

Bezüglich der technischen und organisatorischen Abläufe wurden im Modellversuch wertvolle Erfahrungen gesammelt, die nun für die weitere Optimierung des tabletbasierten Prüfens eine wertvolle Ausgangslage sind.