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Einführung eines strukturierten Untersuchungskurs im Fach der Frauenheilkunde
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Published: | September 20, 2019 |
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Hintergrund: Die praktischen Untersuchungsfertigkeiten im Bereich der Frauenheilkunde werden an der Universität Bonn unter anderem im Rahmen des Kursus „Grundlagen klinischer Untersuchungen“ (GKU) unterrichtet. Dabei erschweren begrenzte personelle Ressourcen sowie die Notwendigkeit zur Wahrung der Intimsphäre der Patientinnen die Untersuchungsmöglichkeiten.
Einen möglichen Lösungsansatz für das Problem stellt die Integrierung eines strukturierten praktischen Unterrichts (Skills Training) [1] an geeigneten geburtshilflichen und gynäkologischen Modellen durch speziell geschulte studentische Ausbilder (Peer Teacher) dar [2].
Methode: Im Rahmen der Implementierung und Strukturierung eines neuen Untersuchungskurses in der Universitätsfrauenklinik Bonn wurde im Rahmen einer Gebrauchstauglichkeitsumfrage des Nationalen Kompetenzorientieren Lehrplan in der Medizin (NKLM) auch die möglichen praktischen Untersuchungsfertigkeiten ermittelt. Hierbei wurden an der Universitätsfrauenklinik 43 ärztliche Mitarbeiter befragt, die an der inhaltlichen und didaktischen Entwicklung und Durchführung der verschiedenen Unterrichtsmodule verantwortlich sind. Es zeigte sich ein Ranking von praktischen Fertigkeiten in der Frauenheilkunde, welche in einem strukturierten Kurskonzept von drei aufeinanderfolgenden Terminen vermittelt wird.
Ergebnisse: Verschiedene praktische Fertigkeiten wurden von 43 ärztlichen Mitarbeitern gerankt (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Hierauf wurde ein aufeinander aufbauendes und integratives Kurskonzept erstellt. Das Kurskonzept vermittelt hierbei am ersten Termin die Grundzüge der gynäkologischen Anamnese und die Fertigkeiten einer senologischen Untersuchung. Im zweiten Termin werden die Grundzüge des Mutterpasses und die Risikoidentifizierung beim Lesen eines solchen unterrichtet. Der dritte Termin sieht das Üben in einem praktischen Setting vor, wobei die Studierenden die gynäkologische Anamnese und das Lesen eines Mutterpasses an praktischen Fällen üben.
Fazit: Ein im Curriculum fest verankertes Training praktischer frauenärztlicher Fertigkeiten durch Peer Teacher erscheint geeignet, die praktische Ausbildung in der Frauenheilkunde zu verbessern. Dabei können gut ausgebildete studentische Tutoren die Grundprinzipien bestimmter praktischer ärztlicher Fertigkeiten (Untersuchungstechniken u.ä.) ebenso erfolgreich vermitteln wie postgraduierte Dozenten.
Literatur
- 1.
- Topping KJ. The effectiveness of peer tutoring in further and higher education: a typology and review of the literature. High Educ. 1996;32(3):321-345. DOI: 10.1007/EB00138870
- 2.
- Frobenius W, Ganslandt T, Jünger J, Beckmann M, Cupisti S. Effekte von Peer Teaching in einem geburtshilflich-gynäkologischen Praktikum. Geburtshilfe Frauenheilkd. 2009;69(9):848-855. DOI: 10.1055/s-0029-1185748