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Motivationsförderung durch eine praxisorientierte Ausbildung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg: Das Heidelberger Hospitationsprogramm – Heiprax A
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Published: | September 20, 2019 |
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Hintergrund: In den vorklinischen Semestern ist die Ausbildung an den Medizinischen Fakultäten in Deutschland wenig praxisorientiert.
An der Medizinischen Fakultät Heidelberg nehmen im Rahmen des Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) alle ca. 320 Studierenden am Heidelberger Hospitationsprogramm HeiPrax A teil.
Inhalt des HeiPrax A Programmes (hinterlegte Scheine „Berufsfelderkundung“ und „Einführung in die Klinische Medizin“) sind sowohl Einführungskurse in die ärztliche Anamneseführung und klinische Untersuchungstechniken, wie auch die Übermittlung von klinisch-praktischen Fertigkeiten. In einem abschließenden formativen OSCE werden die erlernten Fertigkeiten mittels individuellen Feedbacks überprüft.
Parallel absolvieren die teilnehmenden Studierenden Hospitationstage in Akademischen Lehrpraxen, in denen sie die erworbenen praktischen Fertigkeiten anwenden können.
Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, wie praxisorientierte Lehre in den vorklinischen Semestern die Motivation und den Lernzuwachs im Medizinstudium steigern kann.
Methoden: Im Rahmen des formativen OSCE am Ende des 4. Semesters wurden Studierende in den Jahren 2017 und 2018 mittels onlinebasierter Fragebögen hinsichtlich ihres Lernzuwachses befragt sowie um eine abschließende Beurteilung der Seminare und Praktika im Rahmen von Heiprax A gebeten. Die Daten wurden qualitativ und quantitativ analysiert. Die in einem Freitextfeld eingefügten Kommentare aus den Berichten der Studierenden wurden qualitativ ausgewertet.
Ergebnisse: Die Befragung zeigte, dass die erlernten klinischen Kompetenzen größtenteils im Rahmen des Heiprax A Programmes erworben wurden (Anamnese Erhebung 90,25% von n= 593), (Körperliche Untersuchungen 95,25% von n=584). In einer Selbsteinschätzung gaben 98% der Befragten an, nach Programmteilnahme eine Anamnese selbständig durchführen zu können, 97% der Studierenden fühlten sich in der Durchführung der körperlichen Untersuchungen sicher. Der hohe Lerneffekt konnte durch die erreichten Punktezahlen des OSCE bestätigt werden: So erreichten 95,7% der Studierenden im abschließenden OSCE die erforderliche Punktzahl in der Anamneseführung und 97,9% bei den körperlichen Untersuchungen.
Die qualitative Auswertung der Freitextkommentare zeigte einen hohen Bedarf der Studierenden an praktischen Inhalten und einen positiven Lerneffekt durch die unmittelbare praktische Anwendung der erlernten Fertigkeiten.
Diskussion: Das didaktisch aufeinander aufgebaute Konzept der praxisorientierten studentischen Tutorien mit abschließendem formativen OSCE steigert die Motivation der Studierenden im vorklinischen Studienabschnitt. Diese wird durch positive Erfahrungen während der Hospitationen in den Akademischen Lehrpraxen weiter erhöht.