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Vorstellung des Kurses „Fit für die Gynäkologie 1“ an der RWTH Aachen
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Published: | September 20, 2019 |
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Einleitung: Die Vermittlung gynäkologischer Inhalte erfolgt für Studierende an der RWTH Aachen im Rahmen des Systemblocks Harn- und Geschlechtsorgane (HUGO) während des 5. Fachsemesters. Hierbei werden neben theoretischen Inhalten auch praktische Fähigkeiten, wie beispielsweise die Abstrich-Entnahme am Modell, geübt. Die Möglichkeit, weitere praktische Fähigkeiten im gynäkologischen Bereich zu erlernen und zu vertiefen, bestand bislang nicht. Studierende äußerten in einer Bedarfsanalyse den Wunsch nach zusätzlichem Training. Weiterhin berichteten Studierende in der Befragung von Unsicherheiten in der Durchführung relevanter gynäkologischer Untersuchungsfertigkeiten.
Zielsetzung: Der Kurs „Fit für die Gynäkologie 1“ bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, sich fachlich und didaktisch durch das Üben relevanter klinischer Untersuchungsmethoden am Modell und an Simulationspatientinnen fortzubilden. Der Schwerpunkt im Kurs liegt auf der Interaktion mit diesen Patientinnen sowie dem Erlernen klinischer Untersuchungsmethoden der Brust, welche hierbei erstmals an Menschen durchgeführt werden. Darüber hinaus vertieft der Kurs relevante theoretische Inhalte und nimmt damit eine wichtige Rolle in der medizinischen Ausbildung ein.
Material und Methoden: Der Kurs wird ab dem Sommersemester 2019 regelmäßig angeboten und richtet sich an Studierende nach dem 5. Fachsemester (abgeschlossener HUGO Systemblock). Das Erlernen und Vertiefen praktischer Fähigkeiten steht im Mittelpunkt des 2,5 stündigen Kurses.
Behandelt werden zwei Themen: das weibliche Genital und die weibliche Brust. Zu Beginn wird die relevante Anatomie wiederholt.
Im Kursteil 1 werden neben der gynäkologischen Anamnese anhand eines Fallbeispiels zur Extrauteringravidität auch die Kardinalsymptome Genitalblutungen, Fluor genitalis und Unterbauchschmerzen erörtert. Die Studierenden üben anschließend die Spekulumuntersuchung, die Abstrichentnahme sowie die palpatorischen Untersuchungen am Modell.
Kursteil 2 gibt eine Übersicht über benigne Pathologien und über klassische Symptome des Mammakarzinoms. Anschließend führen die Studierenden die Brustuntersuchung an Simulationspatientinnen durch. Die Teilnehmerzahl ist mit 6 Personen bewusst klein gehalten, damit jedem Studierenden ausreichend Zeit bleibt, die Untersuchungen unter Supervision zu erlernen.
Ergebnisse: In der Bedarfsanalyse (N = 88) äußerten 83% der Befragten ein Interesse an einem derartigen Kurs. 77% würden die Brustuntersuchung gerne an Simulationspatientinnen üben und 73 % äußerten weiteren Übungsbedarf am Modell. Zukünftig erfolgt eine Evaluierung durch die Kursteilnehmer.
Die detaillierten Ergebnisse werden zum Zeitpunkt der Tagung vorgestellt.
Ausblick: Nach erfolgreicher Implementierung dieses Kurses ist ein aufbauender Kurs „Fit für die Gynäkologie 2“ in Planung, in dem im interprofessionellen Team mit Hilfe der Simulation ein Geburtsszenario erarbeitet werden soll.