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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Der Kittelspicker als Instrument für die Zusammenführung von Einzelmodulen zu einer kompletten körperlichen Untersuchung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Martina Peter-Kern - Medizinische Fakultät Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Hannah Holden - Medizinische Fakultät Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland
  • Christina Lorenz - Medizinische Fakultät Universität Würzburg, Lehrklinik, Würzburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV6-01

doi: 10.3205/19gma041, urn:nbn:de:0183-19gma0415

Published: September 20, 2019

© 2019 Peter-Kern et al.
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Anamnese und Ganzkörperuntersuchung gehören zu den Grundfertigkeiten eines Arztes/einer Ärztin. Zu Beginn des klinischen Studiums unterrichten wir die Studierenden in den Abläufen der klinischen Untersuchung und bringen Ihnen die Untersuchungsschritte in den Modulen Herz, Lunge, Abdomen, Anamnese etc. bei. Auch im OSCE werden meist Einzel-Untersuchungen oder Einzel-Fertigkeiten geprüft. In der ersten Famulatur und den ersten klinischen Kursen fällt es den meisten Studierenden jedoch schwer, sich alle notwendigen Einzeluntersuchungen und Fragen zu merken und diese zu einem Gesamtkonzept zusammenzufügen. Es bestehen Schwierigkeiten, einen kompletten körperlichen Untersuchungsbefund zu erheben und zu dokumentieren. Aus diesem Anlass wurde die Idee des Kittelspickers an der Universität Würzburg nach mehreren Anläufen nun verwirklicht und Anfang 2019 in einer überarbeiteten Version an die Studierenden verteilt.

In der kompakten Übersicht wurde besonderes Augenmerk auf die Reihenfolge der Untersuchungen gelegt, um das Ausziehen und Umlagern des Patienten/der Patientin auf ein Minimum zu reduzieren. Bedutsam ist dies, da bei unserem immer älter werdenden Patientenklientel häufig eine reduzierte Mobilität vorliegt.

Auf der ersten Seite finden die Studierenden in einer Auflistung Fragen zu einer umfangreichen Anamnese mit Hinweisen auf Pathologien, die eine differenzierte Befragung ermöglichen. Im Weiteren werden Untersuchungen am sitzenden, zunächst noch bekleideten Patienten zusammengefasst: Inspektion von Kopf und Hals, Testung der Hirnnerven, Palpation der Schilddrüse und der zu erreichenden Lymphknoten.

Danach kann am freien Oberkörper die Inspektion des Thorax und die Untersuchung von Herz, Lunge und Nieren durchgeführt werden. Hierbei wird auch die Unterteilung der Untersuchung „von vorne“ und „von hinten“ nahegelegt. Erst dann sollen die Patienten den Unterkörper freimachen, wodurch diese eine möglichst minimale Zeit komplett entkleidet sind. Die anschließenden Tests können im Liegen stattfinden: Untersuchung des Abdomens, weitere Lymphknotenpalpationen, Pulsmessungen, Reflextestungen sowie neurologische und motorische Tests. Am Ende sollten am stehenden, entkleideten Patienten die Wirbelsäule sowie der Bewegungsapparat untersucht werden.

Der Kittelspicker bietet den Studierenden ein sehr kompaktes Nachschlagewerk für die Anamneseerhebung und die strukturierte Ganzkörperuntersuchung. Er soll besonders in den ersten klinischen Praktika eine Hilfestellung bieten, die erlernten Einzeluntersuchungen sinnvoll zusammenzufügen. Dank der praktischen Größe kann er auch im klinischen Alltag leicht zu Rate gezogen werden. Beim Aufbau des Kittelspickers wurde insbesondere auf eine patientenfreundliche Reihenfolge Wert gelegt.

Im Sommersemester 2019 führen wir eine Evaluation durch, um die Zweckmäßigkeit festzustellen, im Herbst sollten diese Ergebnisse vorliegen und ggfs. zu Veränderungen/Verbesserungen führen und die vorliegenden Ausführungen ergänzen.