gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Evaluierung des Curriculums zahnärztliche Implantologie – eine longitudinale Bewertung

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Constanze Olms - Universität Leipzig, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Leipzig, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV4-06

doi: 10.3205/19gma030, urn:nbn:de:0183-19gma0302

Published: September 20, 2019

© 2019 Olms.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die zahnärztliche Implantologie stellt seit Jahrzehnten eine etablierte Behandlungsmethode dar und ist aus der modernen Zahnheilkunde nicht mehr weg zu denken. Bislang gibt es keine curriculäre Verankerung des Fachbereichs Implantologie in der aktuell geltenden Approbationsordnung für Zahnärzte.

Mit Beginn des Wintersemesters 2011/2012 wurde im vorklinischen Studienabschnitt im 5. Fachsemester (FS) erstmals das Curriculum „Zahnärztliche Implantologie“ zur Förderung der integrativen klinischen Ausrichtung des vorklinischen Studienabschnitts des Zahnmedizinstudiums an der Universität Leipzig implementiert.

Ziel der longitudinalen Untersuchung war es, das studentische Wissen und Interesse an der zahnärztlichen Implantologie zu bewerten.

Material und Methode: An der Studie nahmen insgesamt 141 Studenten (w=101; m=40) mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren (20-42) von 2014-2017 teil.

Für die Evaluierung des subjektiven Wissens und Interesses der Studierenden wurden standardisierte Eingangs- und Abschlussfragebögen [1], [2] vor (Zeitpunkt T1) und nach dem Curriculum (Zeitpunkt T2) im 5. FS erhoben.

Es wurden je 5 Items zu Interesse und je 5 Items zu Wissen zu Teilgebieten in der Implantologie gestellt. Ein maximaler Score von insgesamt 25 möglichen Punkten konnte bei der Antwort „umfassendes“ Interesse oder Wissen erreicht werden. Die Analyse erfolgte mit SPSS (IBM SPSS Statistics Version 24). Zum Vergleich der Summenscores wurde der Wilcoxon-Test angewendet.

Für die Kohorte 2016 wurde neben der erstgenannten eine 2. Datenerfassung zu Beginn (T3) und am Ende (T4) des 10. FS erhoben.

Weiterhin wurde mit der Kohorte 2016 eine objektive Wissensüberprüfung in Form eines Tests (summativ) zu T1 und T4 durchgeführt. Die Bewertung erfolgte in Abiturnoten von 0-15 Punkten.

Ergebnisse:

1.
Das Interesse zu T1 (n=141) (Median M=20; Mittelwert MW=19,32) und zu T2 (n=134) (M=20; MW=20,66) lag auf einem hohen Niveau.
2.
Statistische Unterschiede (p<0,001) wurden zur subjektiven Wissenseinschätzung von T1 zu T2 beobachtet. Zu T1 (n=141) betrug M=9/MW=9,45 und zu T2 (n=134) M=17/MW=16,37.
3.
Für die Kohorte WS 2016 lag das Interesse zu T3 (n=44) bei M=19/ MW=19,05 und zum Zeitpunkt T4 (n=37) bei M=20/MW=18,86. Der Unterschied war nicht signifikant.

Der Wissensscore zeigte zu T3 (n=44) einen M=14/MW=13,77 und zu T4 (n=37) M=15/MW=16,08. Es lag ein signifikanter Unterschied vor (p<0,05).

Im Vergleich der Durchschnittsnoten der Klausuren vom Beginn des Curriculums (T1) (MW=2,81) und zum Ende des 10. FS (T4) (MW=10,73) wurde ein deutlicher Anstieg des theoretischen Wissens sichtbar.

Schlussfolgerung: Es konnte ein hohes Interesse der Studierenden für den Fachbereich der Implantologie zu Beginn und am Ende des Studiums nachgewiesen werden. Zur Verbesserung der theoretischen Grundlagen ist ein longitudinal interdisziplinär ausgerichtetes Curriculum, welches die Lernziele des NKLZ berücksichtigt, im Lehrplan notwendig.


Literatur

1.
Olms C, Jakstat HA, Haak R. Elaborative feedback in clinical dental teaching-An assessment from the students' perspective. Ann Anat. 2017;212:48-54. DOI: 10.1016/j.aanat.2017.02.007 External link
2.
Olms C, Haak R, Jakstat HA. Development and implementation of the Clinical Tooth Shade Differentiation Course – an evaluation over 3 years. GMS J Med Educ. 2016;33(1):Doc2. DOI: 10.3205/zma001001 External link