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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Förderung von wissenschaftlichen Kompetenzen bei Studierenden durch die Implementierung eines Tutorenprogramms

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Lisa Murrmann - Medizinische Fakultät Heidelberg, Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung B.Sc., Heidelberg, Deutschland
  • presenting/speaker Doreen Henning - Medizinische Fakultät Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Angelika Homberg - Medizinische Fakultät Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV2-03

doi: 10.3205/19gma011, urn:nbn:de:0183-19gma0117

Published: September 20, 2019

© 2019 Murrmann et al.
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Einleitung: Studierende haben bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten einen sehr unterschiedlichen Betreuungs- und Unterstützungsbedarf. Die zeitlich knappen Ressourcen bei Betreuern und die breit gefächerten Angebote der Medizinischen Fakultäten können häufig den vielfältigen und individuellen Fragestellungen der Studierenden nicht gerecht werden. Aus diesem Grund werden im Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung (IPG) der Universität Heidelberg seit dem Wintersemester 2016/17 studentische Tutorien angeboten, die Studierende in Kleingruppen individuell bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten unterstützen. Tutorien erscheinen als informelles und interaktives Lehrkonzept und aufgrund der geringen Distanz zwischen Lehrenden und Lernenden sowie dem Kleingruppenformat als besonders erfolgsversprechend.

Material und Methoden: Die eingesetzten studentischen Tutoren wurden im Vorfeld durch ein strukturiertes basisdidaktisches Qualifikationsprogramm geschult. Die Tutorien werden im wöchentlichen Turnus zu qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden, zur Literaturrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Ergebnisdarstellung angeboten. Studierende konnten sich über die Lernplattform Moodle zu den Tutorien auf freiwilliger Basis anmelden. Die Teilnehmerzahl ist auf mindestens 3 und maximal 12 Studierende pro Tutorium festgelegt. Ein Jahr nach Implementierung wurde durch eine schriftliche Online-Befragung (Survey-Monkey) unter den potentiellen Teilnehmern überprüft, ob die angebotenen Inhalte als hilfreich für die Erstellung von Haus- und Qualifikationsarbeiten wahrgenommen wurden, ob die Tutoren hinreichend qualifiziert sind und ob die Organisation nutzerfreundlich ist.

Ergebnisse: 14 von 33 eingeladenen Studierenden (Rücklauf 42%) nahmen an der Befragung teil. Mehr als die Hälfte (67%) gaben auf einer dichotomen Skala an, dass die Tutorien bei der Erstellung von Haus- und Qualifikationsarbeiten weitergeholfen haben. Sowohl die fachliche als auch die didaktische Kompetenz der Tutoren wurde auf einer 4-stufigen-Likertskala (1=ich stimme überhaupt nicht zu; 4= ich stimme voll zu) mit MW 3,1 (SD +/- 0,6) bzw. MW 3,4 (SD +/- 0,6) eingeschätzt. Das Anmeldeprocedere wurde als einfach zu handhaben beurteilt, die Studierenden hätten sich jedoch eine transparentere Darstellung der Inhalte auf Moodle gewünscht. Einzelne Tutorien fanden auf Grund mangelnder Anmeldungen nicht statt.

Schlussfolgerung: Die Tutorien werden von den Studierenden positiv wahrgenommen, jedoch ist die Teilnahme schlecht kalkulierbar, da die Tutorien auf freiwilliger Basis angeboten werden. Zukünftig sollte das Programm präsenter dargestellt und der Mehrwert deutlicher hervorgehoben werden, um das Interesse von mehr Studierenden zu wecken. Inwieweit sich durch das Tutorenangebot die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten der Studierenden verbessert, kann gegenwärtig noch nicht abgeschätzt werden.


Literatur

1.
Ten Cate O. Practice Report /Bericht aus der Praxis: Peer teaching: From method to philosophy. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2017;127-128:85-87. DOI: 10.1016/j.zefq.2017.10.005 External link