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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Gute Vorlesung sucht Studierende! Vorlesungsqualität und Vorlesungsbesuch – eine Beobachtungsstudie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Anna-Lena Kuhn - Universität Regensburg, Fakultät für Medizin, Dekanat, Regensburg, Deutschland
  • Stephanie Keil - Universität Regensburg, Fakultät für Medizin, Dekanat, Regensburg, Deutschland
  • Thomas Bein - Universität Regensburg, Fakultät für Medizin, Dekanat, Regensburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV1-06

doi: 10.3205/19gma006, urn:nbn:de:0183-19gma0060

Published: September 20, 2019

© 2019 Kuhn et al.
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Text

Einleitung: Zum Wintersemester 2018/2019 erfolgte am Universitätsklinikum Regensburg eine Umstellung des humanmedizinischen Curriculums im klinischen Studienabschnitt. Es wurden systematische Blockvorlesungen zur Chirurgie und Inneren Medizin im 2. klinischen Semester eingeführt. Diese Veranstaltungen sollen die Studierenden auf die nachfolgenden Praktika der Fächer vorbereiten und kognitiv Vorentlasten. Zur detaillierten Erfassung der didaktischen Qualität dieser neuen Vorlesungen wurde eine qualitative Beobachtungsstudie mit folgenden Leitfragen durchgeführt:

  • Welches didaktisch-methodische Vorgehen wurde für die Vorlesung gewählt?
  • Wie erfolgt die Interaktion mit Studierenden während der Vorlesung?

Material und Methode: Aus der 47 Unterrichtseinheiten umfassenden Veranstaltungsreihe zur Innere Medizin und Chirurgie wurden 13 Vorlesungstermine zufällig zur Beobachtung ausgewählt. Die Beobachtungen fanden offen (mit Information und Einverständnis der beobachteten Lehrenden) sowie nicht teilnehmend statt. In allen Fällen wurde ein literaturbasiert entwickelter Beobachtungsleitfaden eingesetzt. Bei der Erstellung des Leitfadens wurde das Hauptaugenmerk auf die Interaktivität, ein für die Studierenden zentrales Kriterium guter Lehre [1] , gelegt Die Auswertung der Beobachtungsbögen erfolgte induktiv-deduktiv mittels eines literaturbasiert entwickelten Kategoriensystems. Die Überkategorien sind (A) Aufbau und Ablauf, (B) Methoden, Sprache und Inszenierungstechniken sowie (C) Interaktion mit den Studierenden.

Ergebnisse: Die beobachteten Vorlesungen entsprachen den definierten didaktisch-methodischen Kriterien. Die Interaktion mit den Studierenden war in allen beobachteten Vorlesungen vorhanden, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Die Teilnahmequote über die beobachteten Vorlesungen hinweg lag zwischen 15% und 50%.

Schlussfolgerung:Obwohl die Auswertung der Vorlesungsbeobachtung gezeigt hat, dass alle beobachteten Vorlesungsstunden die didaktischen und methodischen Prämissen erfüllen, ist die Teilnehmerzahl für eine Praktikumsvorbereitende Vorlesung noch ausbaufähig. Die Ergebnisse wurden den Lehrverantwortlichen rückgemeldet und es wurde eine gesamtfakultäre Diskussion um das Format Vorlesungen sowie den Umgang mit Nichtteilnahme an Lehrveranstaltungen angestoßen.


Literatur

1.
Mirastschijski I, Sachse A, Meyer-Wegner K, Salzmann S, Garten C, Landmann M, Herzig S. Kriterien guter Lehre aus Studierendenperspektive. Eine quantitativ-qualitative Erhebung an der Universität zu Köln. Baden-Baden: Nomos; 2017.