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Problemstellung/Ziele: Mit der Änderung der ÄAppO 2012 wurde das zweite Staatsexamen gesplittet und das schriftliche Examen als M2 vor das Praktische Jahr (PJ) gelegt. Die mündlich- praktische Prüfung findet als M3 nach dem PJ statt. Welche Vor- und Nachteile sehen PJ-Studierende und PJ-Betreuer durch die Aufteilung des Examens?

Methoden: Mittels eines Leitfadengestützten Interviews wurden 14 bzw. 8 PJ-Studierende nach alter bzw. nach neuer Approbationsordnung sowie 10 PJ-Betreuer zu den Vor- und Nachteilen der Aufsplittung des ehemaligen zweiten Staatsexamens befragt.

Ergebnisse: Die PJ-Studierenden beider Kohorten sehen wie die PJ-Betreuer in der Neuregelung hauptsächlich Vorteile. Die Studierenden, die ihr Examen nach der neuen ÄAppO absolviert haben, waren weniger motiviert, in zeitlicher Nähe des Examens zusätzlich fakultätseigene Prüfungen der fächerübergreifenden Leistungsnachweise abzulegen. PJ-Studierende, die nach der alten ÄAppO studiert haben, fürchten, dass „Randfächer“ während des PJ verblassen; gleichzeitig konstatierten sie, dass die Examensvorbereitung besser verläuft, wenn die Fähigkeiten im PJ vertieft werden. Aus PJ-Betreuerperspektive ist das bessere Eingangswissen nach neuer ÄAppO eine wichtige Voraussetzung, um von den praktischen Erfahrungen, die während des PJ gesammelt werden, zu profitieren.

Diskussion/Schlussfolgerungen: PJ-Studierende, die nach der neuen ÄAppO geprüft wurden, sowie die befragten PJ-Betreuer befürworteten die Änderungen. PJ-Studierende, die nach der alten ÄAppO geprüft wurden, sahen hingegen Vorteile darin, dass sie vor dem schriftlichen Teil des Examens auch am Patienten das ärztliche Procedere erlernt haben und auf dieses Anwendungswissen in der M2-Prüfung zugreifen konnten.