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Besserer Ort, bessere Ausbildung? Der Einfluss des Studienortes auf die Ergebnisse im Staatsexamen der Humanmedizin [Bericht über Forschungsergebnisse]
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Published: | September 19, 2018 |
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Problemstellung/Ziele: Studienplätze im Fach Humanmedizin sind sehr beliebt. Dabei drückt sich die Beliebtheit von Studienorten in der im Bewerbungsverfahren optional zu wählenden Ortspräferenz aus, die eine hohe Heterogenität zwischen den verschiedenen Studienorten aufweist [1]. Die Frage ist, ob sich diese Heterogenität auch in den Examensergebnissen widerspiegelt und der Studienort diese entscheidend moderiert.
Methoden: Wir führten einen Standortvergleich bundesdeutscher Examina (jeweils 1. und 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung) der Jahre 2006-2016 nach der damals gültigen ÄAppO durch. Dazu lagen uns pro Zeitpunkt pro Standort die Mittelwerte und Standardabweichungen der Examensergebnisse der Studierenden vor. Insgesamt gingen 37 Hochschulstandorte, 42 Zeitpunkte und Daten von 183.021 Studierenden in die statistische Analyse ein. Aufgrund der Varianz der Stichprobengröße über Zeitpunkte und Standorte hinweg wurde für eben diese kontrolliert. Um die Heterogenität der Examensergebnisse zu untersuchen, führten wir ein Random-Intercept-Modell mit dem Standort als Fixed Effect (Moderator) durch.
Ergebnisse: Sowohl für den ersten, wie auch den zweiten Abschnitt ergab sich signifikante Heterogenität der Examensergebnisse zwischen den Städten (p<.0001). Im ersten und zweiten Abschnitt zeigte sich der Studienort als signifikanter Moderator (p<.0001, Varianzaufklärung 33.11% vs. Varianzaufklärung 8.66 %, Cohen’s q= 0.364).
Diskussion/Schlussfolgerungen: Im ersten und zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung besteht signifikante Varianz der Examensergebnisse zwischen den Städten. Diese Heterogenität wird in beiden Abschnitten signifikant durch den Studienort beeinflusst. Der Einfluss des Studienortes nimmt vom ersten zum zweiten Abschnitt hin deutlich ab, verschwindet aber nicht gänzlich.