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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Forschend Lernen: Studierende der Zahnmedizin verbessern ihre Anwendungsmethodik von Adhäsivsystemen – ein 9-Jahres-Followup [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • A. Franz - Medizinische Universität Wien, Universitätszahnklinik, Wien, Austria
  • S. Lettner - Medizinische Universität Wien, Universitätszahnklinik, Wien, Austria
  • D. Watts - School of Medical Sciences and Photon Science Institute, University of Manchester, Manchester, United Kingdom
  • A. Graf - Medizinische Universität Wien, Zentrum für medizinische Statistik, Informatik und intelligente Systeme, Wien, Austria
  • A. Moritz - Medizinische Universität Wien, Universitätszahnklinik, Wien, Austria
  • presenting/speaker A. Schedle - Medizinische Universität Wien, Universitätszahnklinik, Wien, Austria

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP17.2

doi: 10.3205/18gma317, urn:nbn:de:0183-18gma3173

Published: September 19, 2018

© 2018 Franz et al.
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Text

Problemstellung/Ziele: Zahnfarbene Füllungsmaterialien werden mittels Adhäsivsysteme an der Zahnhartsubstanz befestigt. Das Ziel dieser Studie war, durch Supervision die Anwendungsmethodik von Adhäsivsystemen der Studierenden zu verbessern. Es wurde

1.
die Inzidenz von Messausfällen wegen zu geringer Haftung und
2.
die Scherhaftung von Einschritt- und Mehrschritt-Adhäsiven an bovinem Dentin ermittelt.

Methoden: Die Experimente wurden von Studierenden der Zahnmedizin während ihrer regulären Praktika durchgeführt (2008-2016). Die Dentin-Haftkräfte von vier selbstätzenden Bondingsystemen (Optibond-All-in-One, [OBAIO]; Optibond XTR [OBXTR]); Xeno V [XV]; Xeno V+ [XV+]), einem Dreischritt System für die Totalätztechnik (Optibond FL, [OBFL]), einem selbstätzenden Universaladhäsiv (Scotchbond universal, [SBU]) und einem Zweischrittsystem für die Totalätztechnik bzw. wahlweise selbstätzendem Adhäsiv (Xeno Select, [XS]) wurden gemessen. Kompositzylinder wurden rechtwinkelig an die beschliffenen Dentinoberflächen geklebt. Die Schertests wurden mittels einer Universaltestmaschine ermittelt.

Ergebnisse: Sowohl insgesamt, als auch innerhalb der einzelnen Jahre zeigten XV and XV+ signifikant (p<0.01) mehr Messausfälle als alle anderen getesteten Adhäsivsysteme (OAIO, OBFL, OBXTR). Die geringsten Messausfälle und die besten Haftwerte wurden für OBFL, OBXTR und SBU beobachtet. Messausfälle und Haftkräfte waren abhängig von der angewandten Verarbeitungstechnik, im speziellen der Verblasestärke des Adhäsivs. Durch optimierte Supervision der Studierenden wurden die Messausfälle für XV/XV+ von 74% (XV, 2009) auf 15% (XV+, 2014) reduziert.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt, dass das Auftreten von Messausfällen aufgrund geringer Haftwerte von der angewandten Verarbeitungstechnik (Verblasetechnik) abhängt und dass die Mehrschrittsysteme (OBFL, OBXTR) die geringste Techniksensitivität aufweisen. Intensive Supervision der Studierenden verbesserte die Haftkraft von techniksensitiven Adhäsivsystemen signifikant.