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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Die Interprofessionelle Lernstation „Interprofessionelle Palliativ-Beratung“ im Projekt »GReTL 2.0« Gesundheitsberufe im reflexiven und transformativen Lernen [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker C. Luderer - MLU Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle an der Saale, Germany
  • D. Stoevesandt - MLU Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Dorothea Erxleben Lernzentrum, Halle an der Saale, Germany
  • C. Ludwig - MLU Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Dorothea Erxleben Lernzentrum, Halle an der Saale, Germany
  • E. Haucke - MLU Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Dorothea Erxleben Lernzentrum, Halle an der Saale, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP14.3

doi: 10.3205/18gma294, urn:nbn:de:0183-18gma2943

Published: September 19, 2018

© 2018 Luderer et al.
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Text

Problemstellung/Ziele: Interprofessionelle Lernerfahrungen wirken positiv auf die Gesundheitsversorgung [1]. Eine interprofessionelle Lerneinheit zur Palliativberatung für Medizin und Pflege wurde entwickelt und bezüglich Wissenserwerb, Kompetenzzuwachs, Transferperspektive sowie interprofessionellen & persönlichen Beitrag untersucht.

Projektbeschreibung: Im von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekt GReTL 2.0 werden interprofessionelle Lernstationen angeboten, die das reflexive und transformative Lernen [2], [3] anregen. Die Lernstation „Palliativversorgung“ bezieht berufsgruppenspezifische Zuständigkeiten (Aromapflege, Wundtherapie) in eine Angehörigenberatung ein und regt zur Reflexion interprofessioneller Loyalität an. Die Abschlussevaluation (likertskaliert: 1=trifft völlig zu – 5=trifft überhaupt nicht zu) wurde einer deskriptiven Analyse unterzogen.

Ergebnisse: Es nahmen (N=43) 29 Auszubildende der Pflege (65,1%) und 14 Medizinstudierende im PJ (32,6%) teil. Die Mehrheit war weiblich (60,5%), die Pflegenden waren jünger (n=39, Median: Pfl: 18-21 Jahre; Med: 26-30, p<.001), in anderen Fragen gab es keine berufsgruppenbezogenen Unterschiede. Der Erwerb umfangreichen Wissens wurde von 67,4% bestätigt und von 9,3% verneint (n=41). Eine Verbesserung der kommunikativen Fähigkeiten wurde von 65,1% (n=41) bejaht und 83,8% (n=41) gaben an, dass die Veranstaltung zur Selbstreflexion anregt. Als hilfreich für die berufliche Tätigkeit wurden die erworbenen Kenntnisse von 83,7% (n=42) beurteilt, ebenso viele bestätigten, Anregungen für die zukünftige Zusammenarbeit erhalten zu haben.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Lernstation „Interprofessionelle Palliativ-Beratung“ wird von den Lernenden positiv beurteilt. Das Konzept der Loyalität unterstützte die Reflexion interprofessioneller Gesprächsangebote. Die Integration sozialwissenschaftlicher Konzepte und gezielter berufsgruppenspezifischer Kompetenzen in interprofessionelle Lerneinheiten kann zu einer professionellen Zusammenarbeit der Berufsgruppen beitragen.


Literatur

1.
Reeves S, Fletcher S, Barr H, Birch I, Boet S, Davies N, McFadyen A, Rivera J, Kitto S. A BEME systematic review of the effects of interprofessional education: BEME Guide No. 39. Med Teach. 2016;38(7):656-668. DOI: 10.3109/0142159X.2016.1173663 External link
2.
Schüßler I. Reflexives Lernen in der Erwachsenenbildung – zwischen Irritation und Kohärenz. Bildungsforsch. 2008;2:1-22.
3.
Singer-Brodowski M. Transformative Bildung durch transformatives Lernen. Zur Notwendigkeit der erziehungswissenschaftlichen Fundierung einer neuen Idee. Z Int Bildungsforsch Entwicklungspäd. 2016;39(1):13-17.