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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Bedarfserhebung und Entwicklung neuer Angebote für Studienanfänger der Medizin mit Schwierigkeiten im Zugang zu den grundlegenden Naturwissenschaften [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker S. Eisenbarth - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Germany
  • T. Urbanowicz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Stammzelltransplantation, Hamburg, Germany
  • I. Extra - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Germany; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Prodekanat für Lehre, Hamburg, Germany
  • S. Pohlmann - Universität Hamburg, Universitätskolleg, Hamburg, Germany
  • A. Laatsch - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Germany
  • J. Guse - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Psychologie, Hamburg, Germany
  • A. Guse - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Germany; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Prodekanat für Lehre, Hamburg, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP08.5

doi: 10.3205/18gma253, urn:nbn:de:0183-18gma2537

Published: September 19, 2018

© 2018 Eisenbarth et al.
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Text

Problemstellung/Ziele: Nicht alle Studienanfänger der Medizin besitzen gute und für das Verständnis der Regellehre ausreichende naturwissenschaftliche Kenntnisse. Daher werden im Modellstudiengang Medizin (iMED) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf integrierte naturwissenschaftliche Crashkurse (Chemie, Physik, Biologie, Mathematik) angeboten. Dabei sowie beim MentoringPlus Programm für Studierende mit Studienschwierigkeiten zeigte sich zusätzlicher Unterstützungsbedarf beim Zugang zu Naturwissenschaften bei ca. 5-10% der Studierenden.

Methoden: Zur Bedarfserhebung wurden Fokusgruppendiskussionen mit Studierenden (N=5) und Crashkurs-Lehrenden (N=9) sowie semistrukturierte Interviews mit PlusMentoren (N=2) durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Studie wurde zwischen Mai und Juli 2017 durchgeführt.

Ergebnisse: Durch induktives Vorgehen wurden drei Kategorien identifiziert:

1.
Herausforderungen beim Erwerb naturwissenschaftlicher Kenntnisse,
2.
Ziele, die durch ein besseres naturwissenschaftliches Verständnis erreicht werden,
3.
Bedarfe und Wünsche hinsichtlich der Vermittlung der Naturwissenschaften.

Besonders Studierende sahen als Ziel ein positiv emotionales Verhältnis zu Naturwissenschaften sowie erfolgreiche Absolvierung des Studiums und gute Vorbereitung auf den Arztberuf. Bedarfe und Wünsche nach verbesserten sowie neuen Angeboten (zusätzliche Präsenzkurse, Online-Angebote, Skripte, Förderung von Lerngruppen und Peer-Tutorien) wurden kategorisiert. Darauf aufbauend wurde u.a. ein neues unterstützendes Kurskonzept (CrashkursPlus) für Studierende mit Schwierigkeiten im Zugang zu Naturwissenschaften entwickelt und im Wintersemester 2017/18 als Pilotprojekt angeboten. Die Teilnehmenden (N=12) zeigten eine sehr große Zufriedenheit mit diesem neuen Angebot (Fragebogenanalyse).

Diskussion/Schlussfolgerungen: Da ein grundlegendes naturwissenschaftliches Verständnis notwendige Basis am Anfang des Medizinstudiums und darüber hinaus bis zum Arztberuf bildet, ist es lohnenswert, bereits zu Studienbeginn im Bedarfsfall zusätzliche Unterstützung anzubieten. Das unterstützende Kurskonzept soll aufgrund des Erfolges weiterhin angeboten und der Studienerfolg der Teilnehmenden erfasst werden. Weitere Umsetzungen der Erkenntnisse sind in Planung.