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Wirksamkeit des Entspannungs- und Stresspräventionskurses „MediRelax“ im Kontrollgruppenvergleich [Bericht über Forschungsergebnisse]
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Published: | September 19, 2018 |
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Problemstellung/Ziele: Um Medizinstudierende bei der Bewältigung ihrer hohen Studienanforderungen und häufigen stressassoziierten Beschwerden [1] zu unterstützen, wird im Rahmen des bestehenden Coachingprogramms der Medizinischen Fakultät Heidelberg (mediCo) ein achtwöchiger Stresspräventionskurs (MediRelax) angeboten und wissenschaftlich begleitet. Ein Kernelement des Kurses ist das Erlernen einer achtsamkeitsbasierten Atemtechnik.
Methoden: Dreiundzwanzig Studierende nahmen im Wintersemester 2017 am MediRelax-Kurs teil, 21 weitere an Kontrollgruppenerhebungen. Zur Erfassung des individuellen Befindlichkeitsverlaufs wurden zu Semesterbeginn und -ende psychologische und physiologische Stressparameter erhoben. In allen acht Kurssitzungen wurden außerdem emotionales Befinden, akutes Stresserleben und Herzfrequenzvariabilität erfasst. Die Teilnehmer evaluierten MediRelax schriftlich.
Ergebnisse: Die teilnehmenden Studierenden erwiesen sich als belasteter als die Kontrollgruppe; sie bewerten MediRelax mit einer Schulnote von M=1.5 (±0.5) und den Kursbesuch als insgesamt lohnend (M=1.6±0.6). Für Maße der Lebenszufriedenheit sowie die meisten Aspekte chronischen Stresses zeigte sich eine Verbesserung über den Semesterverlauf hinweg, jedoch in ähnlichem Ausmaß wie in der Kontrollgruppe. In den einzelnen Kursterminen verringerten sich das subjektive Stresserleben und die negative Emotionalität jeweils deutlich, während das Ausmaß berichteter positiver Emotionalität weitgehend unverändert bleibt. Die Herzfrequenzvariabilität der Kursgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöhte sich über den Semesterverlauf hinweg.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse verweisen auf die Eignung des MediRelax-Programms zur kurzfristigen Verbesserung von allgemeinem Stresserleben und parasympathischer Aktivität. Durch fortlaufende Erhebungen soll die Aussagekraft der Ergebnisse gesteigert werden.
Literatur
- 1.
- Koehl-Hackert N, Schultz JH, Nikendei C, Möltner A, Gedrose B, van den Bussche H, Jünger J. Belastet in den Beruf - Empathie und Burnout bei Medizinstudierenden am Ende des Praktischen Jahres [Burdened into the job – final-year students' empathy and burnout]. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2012;106(2):116-124. DOI: 10.1016/j.zefq.2012.02.020