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Die Line: „PatientInnen mit besonderen Erfordernissen“ im Undergraduate Zahnmedizinstudium der Universitätszahnklinik Wien – Verbessert Kontakt die Einstellung zu PatientInnen mit Special Needs? [Bericht über Forschungsergebnisse]
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Published: | September 19, 2018 |
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Problemstellung/Ziele: Studierende sind oft hilflos und ablehnend im Kontakt mit PatientInnen mit besonderen Erfordernissen. An der Universitätszahnklinik Wien wurde 2010 eine Line eingeführt, wo Kontakt zu PatientInnen mit Special Needs geübt und unter Supervision erste Behandlungsassistenzen erlernt werden können. Wir untersuchten die emotionale und soziale Distanz der Studierenden vor und nach Theorieseminaren, sowie nach Absolvierung einschlägiger Praktika.
Methoden: 63 Studierende des 4. Studienjahres wurden mittels Fragebogen (30 Fragen, 5 Punkt-Likert Skala), zu emotionalen Reaktionen (Angermeyer & Matschinger), zur sozialen Distanz (Link et al.) und zur Behandlungsbereitschaft befragt. Diese wurden in einem linearen gemischten Modell mit fixem Faktor Zeitpunkt und zufälligem Faktor ID als abhängigen Variablen verwendet. Statistische Auswertung: R 3.4.4
Ergebnisse: Die emotionale Distanz (Score zwischen 13 und 65) sank von durchschnittlich 24.8 vor dem Seminar auf 21.6 nach dem Seminar und weiter auf 18.4 nach dem Praktikum (p<0.001), während die soziale Distanz (Score zwischen 5 und 25) von 13.8 auf 12.7 und 12.2 nach dem Praktikum fiel (p=0.023). Einzig die Behandlungsbereitschaft (Score zwischen 3 und 15) blieb auf dem gleichen Niveau (Mittelwert: 7.0/ 6.8/ 7.0, p=1.0).
Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Konfrontation mit Personen mit Special Needs im Zahnmedizinstudium, führt zwar zu einer Abnahme der emotionalen und sozialen Distanz bei Studierenden, die Behandlungsbereitschaft bleibt auf gleichem Niveau. Es besteht daher dringender Bedarf im Zahnmedizinstudium Studierende mit PatientInnen mit Special Needs in Kontakt zu bringen und diesbezügliche Spezialausbildungen zu forcieren.