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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Auswirkungen einer interprofessionellen Lehreinheit auf das Ernährungsmanagement von Patienten in stationärer Versorgung [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker B. Braun - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Düsseldorf, Germany
  • M. Grünewald - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Bildungszentrum, Düsseldorf, Germany
  • R. Adam-Paffrath - Fliedner Fachhochschule, Düsseldorf, Germany
  • B. Wesselborg - Fliedner Fachhochschule, Düsseldorf, Germany
  • S. Wilm - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Germany
  • L. Schendel - Fliedner Fachhochschule, Düsseldorf, Germany
  • M. Hoenen - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Studiendekanat, Düsseldorf, Germany
  • K. Müssig - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf, Germany
  • T. Rotthoff - Universitätsklinikum Düsseldorf, Studiendekanat und Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Düsseldorf, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc37.4

doi: 10.3205/18gma154, urn:nbn:de:0183-18gma1542

Published: September 19, 2018

© 2018 Braun et al.
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Problemstellung/Ziele: In einem interprofessionellen Lehrprojekt mit Studierenden der Medizin sowie der Pflege und Gesundheitswissenschaften wurde die Methode des Forschenden Lernens angewendet. Das Lehrprojekt wurde im SoSe 2017 und im WiSe 2017/2018 durchgeführt. Die Studierenden sollten bei realen Patienten eine Analyse der Ernährungssituation durchführen und daraus individuelle Therapiepläne für ein interprofessionelles Ernährungsmanagement entwickeln. Die Ergebnisse wurden von den Studierenden an die professionellen Teams persönlich und in Form einer Posterpräsentation rückgemeldet. Zielsetzung: Für eine ausgewählte internistische Station sollte untersucht werden, inwieweit die Rückmeldung der studentischen Ergebnisse an das Stationsteam zu einer Veränderung des stationären Ernährungsmanagements führt.

Methoden: prospektive Kohorten-Interventionsstudie; Erhebung des Ernährungszustandes von Patienten vor und nach den studentischen Interventionen mit zwei Fragebögen zum Screening von Mangelernährung. Bei positiv auf Mangelernährung getesteten Patienten wurden die Patientenakten hinsichtlich der interprofessionellen Dokumentation mithilfe eines entwickelten Leitfadens zum Ernährungsmanagement analysiert. Häufigkeiten wurden mittels t-Test und exaktem Fisher-Test getestet. Qualitative Effekte der Intervention auf das Ernährungsmanagement wurden deskriptiv erfasst.

Ergebnisse: Mangelernährung oder ein bestehendes Risiko wurde präinterventionell bei 61% und postinterventionell bei 56% der Patienten erfasst. Änderungen in der interprofessionellen Dokumentation wurden nicht nachgewiesen. Auf Basis der studentischen Rückmeldungen wurden jedoch a) ein routinemäßiges stationäres Screening mit einem Fragebogen eingeführt und b) Änderungen im stationären Verpflegungsmanagement der Patienten über die Verwendung von Tellerdiagrammen vorgenommen. Damit kann die Menge der individuell aufgenommenen Nahrung abgeschätzt und Mangelernährung frühzeitiger erfasst werden.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Forschendes Lernen mit Rückmeldung der Ergebnisse an professionelle Teams besitzt das Potential, einen Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung und -sicherheit zu leisten.