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Problemstellung/Ziele: Das Studium der Humanmedizin hat einen beachtlichen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Studierenden [1]. Hierzu zählen auch die Auswirkungen der Prüfungsangst. Ziel der Studie war es, die Prüfungsangst im Verlauf des Semesters zu untersuchen und diese in Zusammenhang mit der Lernorientierung zu bringen.

Methoden: Bei Studierenden der Vorklinik wurden im ersten Semester die Lernorientierung mittels ASSIST-Fragebogen erfasst und Angst als Persönlichkeitsmerkmal (STAI-T) erhoben. Im zweiten Semester, unmittelbar vor mündlichen Anatomieprüfungen, wurden die Cortisolspiegel im Speichel und die Prüfungsangst mittels STAI-S gemessen.

Ergebnisse: Von 223 eingeschriebenen Studierenden nahmen 98 an allen Messungen zur Prüfungsangst teil. Auswertungen von STAI-S und Cortisolbestimmungen belegen signifikant erhöhte Ängstlichkeit und Stresslevel vor den Prüfungen. In der Auswertung des ASSIST überwog bei 50% der Studierenden der tiefgründige Lerntyp. Bei 22% war der strategische und bei 12% der oberflächliche Lerntyp am stärksten ausgeprägt. Insgesamt 8% konnten keiner bestimmten Lernorientierung eindeutig zugeordnet werden. Die Ausprägung der oberflächlichen Lernorientierung korrelierte signifikant mit den STAI-T und STAI-S-Werten.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass oberflächliche Lerner ängstlicher sind als strategische oder tiefgründige und auch mehr Angst vor Prüfungen haben. Da die oberflächlichen Lerner auch die höchste Gefahr laufen, in ihrem Studium geringe Erfolge zu erzielen [2], sollten gerade für diese Kohorte Veranstaltungen zur Reduktion der Prüfungsangst und Förderung der Lernstrategien angeboten werden.