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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Weiterbildung im Wandel. Analyse der strukturellen Veränderungen in der fachärztlichen Weiterbildung [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker S. Prediger - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III Medizinische Klinik, Hamburg, Germany
  • S. Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III Medizinische Klinik, Hamburg, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc25.3

doi: 10.3205/18gma106, urn:nbn:de:0183-18gma1068

Published: September 19, 2018

© 2018 Prediger et al.
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Problemstellung/Ziele: Die Strukturen der fachärztlichen Weiterbildung werden durch die (Muster-)Weiterbildungsordnung der Ärztekammern formal geregelt. Strukturelle Veränderungen zeigen sich somit schriftlich fixiert in der Weiterbildungsordnung. Dabei kann die Entwicklung der ärztlichen Profession anhand der Veränderungen in der Weiterbildung nachgezeichnet werden. Diese Studie möchte aufzeigen, wie sich die medizinische Profession im Rahmen der Musterweiterbildung weiterentwickelt und welche Handlungslogik dabei eine Rolle spielt.

Methoden: Für die Analyse wurde die Strukturentwicklung der Weiterbildung mit Hilfe einer Dokumentenanalyse der Musterweiterbildungsordnungen von 1992 und 2003 untersucht. Die beiden Weiterbildungsordnungen wurden zunächst im Aufbau durch tabellarische Gegenüberstellung verglichen und anschließend mit Hilfe von MAXQDA 2018 weiter analysiert. Dafür wurden Worthäufigkeitsanalysen durchgeführt und Kategorien gebildet, die einen inhaltlichen Vergleich ermöglichten.

Ergebnisse: In der Musterweiterbildungsordnung von 2003 zeigen sich im Vergleich zu 1992 tiefgreifende Anpassungen in der Strukturierung durch die Einführung einer Basisweiterbildung mit anschließender Spezialisierungsphase innerhalb einer Facharztweiterbildung. Zusammen mit der verpflichtend eingeführten jährlichen Dokumentation mit Weiterbildungsgesprächen zeigt sich der Versuch der Etablierung einer grundlegenden Weiterbildungsstruktur mit ersten Kontrollmechanismen. Zudem wird der Begriff der Kompetenzen eingeführt, der durch definierte Basiskompetenzen auch in den Weiterbildungslogbüchern zu finden ist. Gesellschaftlichen Anforderungen wurde durch die Einführung bzw. Erweiterung von Elternzeit- und Teilzeitregelungen Rechnung getragen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: In der Strukturanpassung scheint sich eine Abkehr von der Ausbildung von Generalisten hin zu Spezialisten zu zeigen. Außerdem sind Tendenzen zu einer stärkeren Kompetenzorientierung in den Paragraphen-Texten erkennbar. Im nächsten Schritt ist zu untersuchen, inwieweit diese Strukturen sich auch in den Kliniken durchsetzen und wie verschiedene Akteur*innen im Gesundheitswesen diesen Wandel der Weiterbildung erleben und bewerten.