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Einsatz von Key-Feature-Fällen in den Interdisziplinären Fallkonferenzen an der MedUni Wien [Bericht über Entwicklungsprozess]
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Published: | September 19, 2018 |
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Problemstellung: Inhalte der Pflichtlehrveranstaltung „Interdisziplinäre Fallkonferenzen“ im 5. Studienjahr Humanmedizin sind Präsentationen von realen PatientInnenfällen aus dem klinischen Alltag, die jedoch vorwiegend mittels Wissensfragen im MC-Format geprüft werden.
Ziele:
- Förderung von klinisch-diagnostischem Denken
- Bessere Abstimmung von Lehre, Lernen und Prüfen
Projektbeschreibung: Studierende hatten verpflichtend jede Woche über das ganze Studienjahr hinweg zwei MC-Fragen zu den vorgetragenen Inhalten zu bearbeiten. Dies wurde im WS 2017/2018 durch den Einsatz von dreistufigen Key-Feature-Fällen im MC-Format erweitert. Das MC-Format wurde aufgrund der hohen Studierendenzahlen (N~600) gewählt.
Anhand von Key-Feature-Fällen üben Studierende das Treffen „kritischer“ Entscheidungen, um klinische Probleme lösen zu lernen. Der Einsatz von Key-Feature-Fällen soll zur Förderung des klinisch-diagnostischen Denkens und in diesem Sinne als Vorbereitung auf das klinisch-praktische Jahr im 6. Studienjahr dienen.
Ergebnisse:
- Das Studierenden-Feedback zu den Key-Feature-Fällen gibt Aufschluss, dass das Format grundsätzlich positiv eingeschätzt wird.
- Vorteile im Vergleich zu den herkömmlichen Wissensfragen sehen die Studierenden in der Förderung des klinischen Denkens, in der Übung von Inhalten, die später gebraucht werden sowie in der Praxisnähe.
- Die Unterfragen zu den Key-Feature-Fällen bewerteten die Studierenden als mittelmäßig schwer (M=2,81; SD=0.31; Skala: 1-5; n~450). Im Durchschnitt erreichten die Studierenden bei den Key-Feature-Fragen eine etwas geringere Punkteanzahl als bei den herkömmlichen MC-Fragen.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die positiven Rückmeldungen demonstrieren eine verbesserte Übereinstimmung von Lehre, Lernen und Prüfen. Das mag auch dazu führen, dass die Leistungsmotivation sowie der Lernzuwachs der Studierenden höher werden. Inwieweit die klinisch-diagnostische Kompetenz tatsächlich gefördert wird, müssen aber weitere Untersuchungen klären.