gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Gemeinsames Teamwork-Training in der Ausbildung von Medizin- und Pflegestudierenden in der Pädiatrie zur Steigerung der Patientensicherheit [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker K. Bibl - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Wien, Austria
  • M. Wagner - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Wien, Austria
  • H. Beichler - AKH Wien, Schule für Kinder- und Jugendlichenpflege am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien, Wien, Austria
  • C. Chlebecek - AKH Wien, Schule für Kinder- und Jugendlichenpflege am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien, Wien, Austria
  • P. Steinbauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Wien, Austria
  • E. Hrdliczka - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Wien, Austria
  • M. Wagner-Menghin - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Austria

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc17.1

doi: 10.3205/18gma073, urn:nbn:de:0183-18gma0738

Published: September 19, 2018

© 2018 Bibl et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Problemstellung/Ziele: „Human Factors“ in der Teamperformance verursachen 70% von medizinischen Behandlungsfehlern. Durch ein gezieltes Training der Teamkommunikation kann die Fehlerhäufigkeit langfristig reduziert werden [1]. Derzeit lernen Studierende in Medizin und Pflege, die künftig im Berufsalltag zusammenarbeiten werden nach getrennten Curricula. Projektziel war die Entwicklung eines gemeinsamen Trainings, das die Versorgung kritisch kranker Kinder zum Inhalt hat und frühzeitig in der Ausbildung absolviert wird.

Projektbeschreibung: Ausbildungsverantwortliche aus Medizin (n=4) und Pflege (n=3) bringen ihre Lehrinhalte und Erfahrungen in die Konzeption des Trainings ein, ein gemeinsamer Durchführungsplan wurde entwickelt.

Ergebnisse: Konzipiert wurde ein drei-stündiges Training. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zum Thema Versorgung des kritisch kranken Kindes folgt ein praktisches Training an der Simulationspuppe („hypovolämischer Schock“), sowie eine videogestützte, strukturierte Nachbesprechung (Debriefing) mit Fokus auf Teamkommunikation. Die Durchführung einer Trainingseinheit erfordert Simulationspuppen, Verbrauchsmaterial sowie die Anwesenheit von zwei Instruktoren (ärztlich, pflegerisch) und eines Simulationsassistenten (zur Bedienung der audiovisuellen Ausstattung). Im Zeitraum Oktober 2016 – März 2018 wurden 15 Trainings (60 Medizinstudierende und 60 Auszubildende der Pflege) durchgeführt sowie fünf InstruktorInnen und fünf SimulationsassistentInnen ausgebildet. Studierende beider Professionen schätzen diese Möglichkeit zur frühzeitigen interprofessionellen Zusammenarbeit, der Wunsch nach „Mehr“ in der Ausbildung als Unterstützung im Theorie-Praxis-Transfer wurde geäußert.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Interprofessionelles pädiatrisches Training als Pflichtveranstaltung in den Curricula von Medizin und Pflege würde Prozessabläufe in kritischen klinischen Szenarien erleichtern. Da bisher nicht empirisch belegt ist, ob eine solche Ausbildung die spätere Teamperformance verbessert, sollte zunächst reflektiert werden, in welchen Ausbildungsphasen interprofessionelles Training den größten Nutzen bringt.


Literatur

1.
Rall M, Lackner CK. Crisis Resource Management (CRM). Notfall Rettungsmed. 2010;13(5):349-56. DOI: 10.1007/s10049-009-1271-5 External link